In der Saison 2008/09 standen 50,2 Prozent Spieler in den Kadern der Bundesligisten, die nicht für eine deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt waren. Das geht aus der vierten Jahresstudie des Beobachtungsinstitutes für professionelle Berufsfußballer (Professional Football Players Observatory, PFPO) hervor, die der Weltverband FIFA am Montag veröffentlichte.
Verglichen wurden die fünf europäischen Top-Ligen aus England, Spanien, Italien, Deutschland und Frankreich. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es immer weniger selbst ausgebildete Spieler in den genannten Ligen gibt. Das verblüfft für die Bundesliga insofern, als diese Jahr für Jahr 70 Millionen Euro in die Nachwuchsförderung steckt.
Aus Peru: Claudio Pizarro (Foto: firo).
Angeblich ist der Anteil der selbst ausgebildeten Spieler zum vierten Mal in Folge gesunken. Von 2007/08 auf 2008/09 ging er von 22 auf 21 Prozent zurück. Den höchsten Wert weist trotz eines Rückgangs um fünf Prozentpunkte Frankreich auf (30,3), den tiefsten Italien (12,8). Ebenfalls gesunken ist die Quote der von selbst ausgebildeten Spielern bestrittenen Partien: von 16,5 auf 15,9.
Dahingegen ist der Anteil der ausländischen Spieler zum vierten Mal in Folge auf nunmehr 42,6 Prozent gestiegen. An der Spitze liegen weiterhin die englischen Klubs (59,2). Bei den fünf bestklassierten Klubs jeder Liga standen im Durchschnitt 54,8 Prozent Ausländer auf dem Feld. Den höchsten Wert wies mit 90,0 Prozent der englische Rekordmeister FC Liverpool auf.
Das PFPO ist aus einer akademischen Partnerschaft zwischen dem Internationalen Zentrum für Sportwissenschaften (CIES, Universität Neuenburg, Schweiz) und dem Zentrum für Sportforschung und -studien (Universität Franche-Comte, Frankreich) entstanden.