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VfL: Bochum versöhnt Fans mit toller Aufholjagd
VfL-Team zeigt sich unbeugsam

VfL: Bochum versöhnt Fans mit toller Aufholjagd
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Es gibt Spiele, von denen erzählt man später im reifen Fan-Alter seinen Enkelkindern.

Das 3:3 des VfL Bochum beim amtierenden Meister und Pokalsieger dürfte auf jeden Fall dazugehören. Trotz einer guten Auswärtsleistung lag das Koller-Team sechs Minuten vor dem Spielende mit 1:3 zurück, um am Ende über das 3:3 (2:1) zu jubeln.

Ausgelassen wie kleine Kinder hüpften Maltritz und Co nach dem Schlusspfiff von Babak Rafati über die Wiesn, während zehn Kilometer weiter auf derselbigen auf dem Oktoberfest der Bayern-Anhang seinen Kummer im Maßkrug versenkte. Überglücklich wollte Marcel Koller auf der Pressekonferenz loben. Doch dafür war nicht viel Zeit. In Bayern hatte man nach dem erneut enttäuschenden Spiel ganz andere Sorgen. Und so nahm Koller sich später in den Katakomben noch einmal die Zeit, sein Team zu loben. „Wir haben wie schon beim 0:3-Rückstand gegen Leverkusen erneut viel Moral bewiesen. Meine Mannschaft hat viel Mut gezeigt und ist dafür belohnt worden.“


Und dann blickte Koller noch einmal zurück auf das Match eine Woche zuvor. „Bei einer neuen Fußballmannschaft geht die Entwicklung nicht von heute auf morgen. Nach dem unglücklichen 2:3 letzte Woche habe ich gesagt, wir sind auf einem richtigen Weg. Das hatte sich nun bestätigt“. Klinsmann bemühte sich einen Schutzschild um sein Team aufzubauen, gestand aber ein, „dass Endergebnis ist total unbefriedigend“.

Dass es an der Isar nach dem Abpfiff die ersten Klinsmann raus-Rufe in der Arena gegeben hat, dass hatte der Beach Boy offensichtlich überhört. Bilanziert man die 90 Minuten, dann könnte man Christians Fuchs Aussage als Motto über die Partie stellen. Nach dem Pokal-Aus gegen Hamburg hat er zurecht moniert „auswärts scheißen wir uns in die Hose“. Vor dem Abflug stellte er in Anlehnung an Oliver Kahn nüchtern fest. „Diesmal haben wir große Eier gezeigt“. Um es verständlicher auszudrücken: der VfL hat in München über 90 Minuten aggressiv und mutig agiert, was zwar oft nicht so filigran aussah wie bei den Roten, aber effektiv war es allemal.

Da mag man den Bayern ruhig ein größeres Chancen-Plus bescheinigen, die Gäste hatte durchaus ihre Möglichkeiten und zwar über die ganze Partie verteilt. Der Pfostentreffer von Christoph Dabrowski (59.) unterstreicht dies eindrucksvoll. Sport-Vorstand Thomas Ernst: „Über das Endergebnis bin ich nicht überrascht. Es entspricht dem Spielverlauf. Denn über 90 Minuten hat die Truppe gezeigt, dass sie an ihre Chance glaubt.“ Und dann fügte er hinzu mit einer leichten Bitterkeit: „beim FCB hat sich die Elf für das belohnt, was ihr letzte Woche verwehrt blieb“.

Selbst der kritischste VfL-Fan sollte der Mannschaft nach der Leistung von München Anerkennung zollen, denn schließlich hatte Koller, das darf ruhig mal erwähnt werden, Yahia, Zdebel, Imhof, Concha, Epalle und Hashemian nicht mit dabei. Schade eigentlich, dass der VfL den Schwung vom Samstag nicht sofort auf das nächste Spiel gegen Borussia Mönchengladbach transportieren kann, aber auch nach der Länderspielpause sollte das Koller-Team mit neuem Selbstvertrauen und Schwung an die Aufgabe heran gehen.

Manch ein Fan erinnerte sich gestern an das torlose Remis bei den Bayern vor zwei Jahren. Damals kostete dieses Ergebnis Felix Magath den Kopf und war zugleich für den VfL der Beginn zu einer furiosen Rückrunde.

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