Mangels Klasse und Masse hat Marcel Koller seine Trainingsgruppe aufgepeppt: Nicht weniger als sechs Akteure, die am Samstag noch beim Regionalliga-Auftaktsieg gegen Cloppenburg auf dem Platz standen, trainierten mit den Restprofis. Verständlich, denn ausgerechnet in der Woche vor dem ersten Heimspiel muss der Chefcoach einen gewaltigen Aderlass hinnehmen. So sind nicht weniger, für den VfL eine sensationell anmutende Zahl, als sieben Spieler bei der Nationalmannschaft im Einsatz (RS berichtete).
Doch damit nicht genug: Auf der Verletztenliste stehen Torhüter René Renno, Danny Fuchs und jetzt auch noch endgültig Joel Epalle, dem wegen einer Arthrose im Zeh möglicherweise eine Operation droht. Zwar haben Vereinsarzt Karl-Heinz Bauer, der heute seinen 50. Geburtstag feiert und ein weiterer Spezialist aus Herne von einem Eingriff abgeraten, doch der Kameruner will jetzt noch einmal die Meinung eines dritten Experten einholen.
Und auch Vahid Hashemian pausierte heute Vormittag, stand am Nachmittag aber wieder auf dem Platz. Umgekehrt war es beim türkischen Angreifer Sinan Kaloglu. Koller: „Das sind natürlich nicht gerade ideale Vorbereitungen in Richtung kommenden Sonntag, aber solche Probleme haben ja andere auch“. Der Haken ist nur dabei: Es bleibt ab Freitag wenig Zeit für Gespräche, die das Team wieder auf Kurs bringen.
Doch Koller verfällt nicht in Panik und wundert sich: „Wir haben eins von 34 Spielen verloren, für die negative Stimmung im Umfeld habe ich kein Verständnis. Natürlich war das in Karlsruhe einfach zu wenig, auch im Zweikampfverhalten waren wir zu wenig aggressiv. Aber so etwas ist menschlich, denn auch nach sieben Wochen Vorbereitung kann man nicht auf den Knopf drücken und alles geht automatisch“.
