Zum zwölften Mal bestreitet Torwart Ralf Fährmann vom FC Schalke 04 an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) ein Revierderby gegen Borussia Dortmund – und es waren legendäre dabei; zum Beispiel ein 3:3 nach 3:0-Führung oder ein 4:4 nach 0:4-Rückstand.
Hat er ein Lieblingsspiel? „Jedes Derby ist für sich emotional“, sagte der 34 Jahre alte Fährmann in einem Interview mit der WAZ. „Ich erinnere mich genauso an bittere Niederlagen.“
Fährmann, der mit Abstand dienstälteste Schalker im Kader, hat bittere Zeiten hinter sich – nach langer Durststrecke kehrte er vor sechs Wochen für Alexander Schwolow ins Tor zurück. Seitdem ist Schalke unbesiegt, Fährmann blieb fünfmal in sechs Partien ohne Gegentor. „Ich hatte Momente, in denen ich mich gefragt habe: Warum? Wieso? Weshalb? Aber es bedeutet mir wahnsinnig viel, für diesen Verein zu spielen. Ich habe versucht, auch wenn es mir schwer gefallen ist, die Entscheidungen der Trainer und des Managements zu akzeptiert“, sagte Fährmann. Motiviert hätten ihn Erinnerungen an Momente wie zum Beispiel Siege vor der Nordkurve zu feiern.
Fährmann erlebte in seiner Karriere einige Rückschläge – zum Beispiel auch etliche Verletzungen wie zwei Kreuzbandrisse. „Meine Karriere ging nicht immer stetig nach oben, aber das macht mich nahbar für die Menschen der Region, für unseren Verein. Wir Schalker stehen immer wieder auf, egal wie oft wir hinfallen. Und das versuche ich auch zu vermitteln. Im Fußball ist vieles austauschbar. Es gibt selten Spieler, die lange im Verein sind. Es wäre schön, wenn ich nicht nur irgendein Spieler X oder Y für die Schalke-Fans bin, sondern auch für etwas stehe.“
Sein Verein hätte mehr verdient als nur den Abstiegskampf, sagt er. „Der Verein gehört perspektivisch wieder in die Champions League, und davon sind wir momentan weit entfernt. Nach 34 Spieltagen lügt die Tabelle nicht. Wenn du wie vor zwei Jahren absteigst, steigst du zurecht ab, weil du viele Fehler gemacht hast. Wir sind aber auch zurecht wieder aufgestiegen, und versuchen uns nun erst einmal, in der Liga zu halten.“
Mit der Rückkehr nach Europa werde es aber nicht so schnell gehen: „Ich hoffe, dass wir schnellstmöglich nach oben zurückkehren. Aber schnellstmöglich wird auch noch ein paar Jahre dauern.“