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Wegen CAS-Klage zu Olympia-Freigabe
Blatter übt erneut Kritik an deutschen Klubs

FIFA: Blatter übt erneut Kritik an deutschen Klubs
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FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hat die Fußball-Bundesligisten Schalke 04 und Werder Bremen erneut heftig kritisiert.

Er könne weder verstehen noch akzeptieren, dass die beiden Vereine sich weigerten, ihre brasilianischen Profis Rafinha und Diego für das olympische Turnier in Peking abzustellen und deshalb den Internationalen Sportgerichtshof CAS angerufen hätten, sagte Blatter am Montag in Peking: "Es ist eine Frage der Solidarität und des Respekts vor dem Geist der Olympischen Spiele, die Spieler freizugeben."

Zeigte sich in Peking sichtlich erzürnt: FIFA-Chef Sepp Blatter. (Foto: firo)

Schon seit den Spielen 1992 in Barcelona sei es nach einem Beschluss der FIFA von 1988 üblich, Spieler, die jünger als 23 Jahre alt sind, an den Sommerpielen teilnehmen zu lassen, sagte Blatter. Dennoch widersetzten sich nun die beiden deutschen Vereine ebenso wie der spanische Topklub FC Barcelona. "Wir dachten der Standpunkt der FIFA von 1988 würde weiter akzeptiert. Aber sie können es nicht verstehen, oder sie wollen es nicht verstehen", ergänzte Blatter.

Der Chef des Fußball-Weltverbandes war sichtlich erregt, als er in Peking noch einmal betonte, wie außergewöhnlich der Fall aus seiner Sicht ist. "Nie zuvor hat jemand die Abstellungspflicht bestritten, es gab nie Probleme, niemals! Aber nun ist das nicht mehr der Fall", sagte er.

Mit ihrem Gang vor der CAS möchte Schalke Abwehrspieler Rafinha, Werder seinen Regisseur Diego sowie Barca den Argentinier Lionel Messi zur Rückkehr bewegen. Die drei Spieler befinden sich derzeit bei ihren Mannschaften in China, wo am Donnerstag das olympische Männer-Turnier beginnt. Ein Urteil des CAS wird frühestens am späten Dienstagabend, aber spätestens im Laufe des Mittwochs erwartet. "Wir werden uns der Entscheidung fügen", sagte Blatter.

Selbst für den Fall, dass das Gericht gegen die FIFA urteilt, hoffe er aber, "dass die Klubs die Spieler spielen lassen". Das Argument der Vereine, eine Abstellungspflicht bestehe nicht, weil das olympische Turnier nicht im FIFA-Kalender steht, wies Blatter zurück. "Der internationale Kalender beinhaltet nur die Spiele von A-Mannschaften, nicht aber solche von U-Mannschaften. Das ist der Grund, aus dem die Olympischen Spiele im Kalender fehlen."

Einer möglichen weiteren Klage nach den Spielen sieht er gelassen entgegen. "Die FIFA ist 104 Jahre alt, sie wird auch einen Angriff der Klubs nach Olympia verkraften", sagte er.

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