Bevor Cedric Brunner über die Zwischenstation Arminia Bielefeld im Sommer bei Schalke 04 gelandet ist, spielte der Rechtsverteidiger zwölf Jahre für den Schweizer Top-Klub FC Zürich. An diesem Samstag (13.00 Uhr) trifft der 28-Jährige mit S04 in einem Testspiel auf seinen Ex-Klub.
Herr Brunner, was verbinden Sie noch heute mit dem FC Zürich? Mein Abschied aus Zürich ist zwar schon viereinhalb Jahre her, doch ich kenne trotzdem noch einige aus der Mannschaft – auch Leute aus dem Trainerteam. Es ist immer wieder schön, alte Weggefährten zu treffen. Da der FC Zürich im gleichen Hotel untergebracht ist wie wir, läuft man sich auch auf dem Gelände mal über den Weg. Ich freue mich wirklich darauf, mal wieder gegen meinen Ex-Klub zu spielen. Ich bin in Zürich groß geworden, war dort in der Jugend und trage den Verein noch immer in meinem Herzen.
Wie gut schätzen Sie den FC Zürich sportlich ein? Sie spielen keine gute Saison, sind Letzter in der Liga. Was das Niveau angeht, würde ich die Schweizer Liga mit der 2. Bundesliga vergleichen. Technisch wird dort ordentlicher Fußball gespielt, aber dort geht es nicht so intensiv zu wie in Deutschland. Schlüssel kann für uns im Testspiel die Körperlichkeit sein – ähnlich sieht es in der Liga aus.
Mit Schalke stehen Sie in der Bundesliga ebenfalls ganz unten. Wie kann der Klassenerhalt noch gelingen? Vor der Winterpause haben wir gezeigt, dass unter Thomas Reis etwas entstehen kann. Wir haben Fortschritte gemacht. Der Gradmesser muss unsere Leistung vom Sieg gegen Mainz sein. Wenn wir so weitermachen, bin ich optimistisch, dass wir drin bleiben können.
Neben dem Profifußball studieren Sie Psychologie. Warum? Eigentlich wollte ich das Studium schon bis zum Jahresende durchziehen, aber leider fehlen noch ein paar Prüfungen und die Bachelor-Arbeit. Ich finde die menschliche Psyche extrem interessant – und sie kann im Fußball ein mitentscheidender Faktor für sportlichen Erfolg sein. Regelmäßig tausche ich mich mit einem Sportpsychologen aus. Im Profifußball ist das leider für viele noch ein Tabuthema. Solche Angebote müssten viel besser angenommen werden. Viele Fußballer tragen ihre Probleme mit sich herum, aber es wird zu wenig darüber gesprochen.