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„Große Bedeutung für die Zukunft“
Bundesliga vor Schicksalsjahr

Bundesliga vor Schicksalsjahr: „Große Bedeutung für die Zukunft“
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Eine neue Führung muss her, zahlreiche Probleme warten auf Lösungen - die Bundesliga steht vor einem Jahr mit großen Herausforderungen.

Immerhin kommt wieder mehr Kohle rein. 3,6 Milliarden Euro Umsatz haben die 18 Fußball-Bundesligisten nach einer Berechnung des kicker in der vergangenen Saison gemacht. Das wären 130 Millionen mehr als in der Spielzeit zuvor - aber immer noch über 400 Millionen weniger als beim Rekordergebnis in der letzten Saison vor der Corona-Pandemie 2018/19. Auch im kommenden Jahr wird das Thema Geld omnipräsent bleiben. Denn bei den zahlreichen Problemen, die der Profifußball lösen muss, geht es (fast) immer um die Knete.

Darum kümmern sollen sich in erster Linie die Interimsbosse der Deutschen Fußball Liga (DFL). Nach dem Aus von Donata Hopfen, die als Nachfolgerin des langjährigen Chefs Christian Seifert nur zwölf Monate im Amt war, möchten die beiden Klubmanager Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt) und Oliver Leki (SC Freiburg) ihre erfolgreiche Vereinsarbeit auf die Liga übertragen. „Wir werden ein paar Dinge, die liegengeblieben sind, anschieben müssen“, sagte Hellmann, der mit Leki bis Juni die Doppelspitze bilden soll.

Von ein „paar Dingen“ zu sprechen, erscheint allerdings reichlich untertrieben. Denn Hopfen ist bei zahlreichen Baustellen wie dem Einstieg eines Investors, der 50+1-Regel, der Auslandsvermarktung, dem neuen Grundlagenvertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Ausschreibung der Medienrechte nicht entscheidend vorangekommen. Das weiß auch Hellmann: „Wir befinden uns in einer herausfordernden Lage, in der Entscheidungen getroffen werden müssen, die eine große Bedeutung für die Zukunft haben.“

Das gilt vor allem für den möglichen Einstieg eines Investors, der durch den Kauf von Anteilen an einer noch zu gründenden Liga-Tochter zum Medienrechte-Partner werden soll. Da sich die Klubs von einem Anteile-Verkauf zwischen zwei und vier Milliarden Euro erhoffen, ist das Thema ganz oben auf der Agenda zu finden.

Da treffen Weltanschauungen aufeinander

Hans-Joachim Watzke

Ähnlich verhält es sich bei 50+1. Das Kartellamt hatte die Investorenregel zwar grundsätzlich abgesegnet, aber Lösungen mit Blick auf die Ausnahmen Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg, TSG Hoffenheim - und teilweise auch RB Leipzig - angemahnt. Diese Lösungen konnte die DFL bisher nicht präsentieren, Kritiker sprechen von einer Wettbewerbsverzerrung. „Da treffen Weltanschauungen aufeinander“, sagte DFL-Aufsichtsratsboss Hans-Joachim Watzke: „Ich möchte, dass die Klubs auf dem Fahrersitz bleiben und die Autoschlüssel nicht abgeben. Dafür werde ich bis zum letzten Tag kämpfen.“

Einen Kampf zwischen DFL und DFB wird es wohl bei der Neuverhandlung des Grundlagenvertrags geben, der im Juni ausläuft. Bisher steht bei dem Konstrukt ein Plus von sechs Millionen Euro beim DFB zu Buche. Die Amateure wollen zukünftig aber wesentlich mehr Geld sehen.

Das gilt auch für die Profiklubs mit Blick auf die Auslandsvermarktung. 190 Millionen Euro hat die DFL für die laufende Saison veranschlagt - während die englische Premiere League zwei Milliarden Euro kassiert. Auch die Ausschreibung der Rechte im deutschsprachigen Raum soll in der nächsten Periode mehr bringen als die 1,1 Milliarden Euro, die es derzeit pro Saison gibt.

Wie weit Hellmann und Leki bei den Lösungen kommen wollen, werden sie bereits beim DFL-Neujahrsempfang am 17. Januar darlegen müssen. Und auch die Frage nach der künftigen Besetzung der Chefetage wird aufkommen. Dabei hat Watzke bereits klar gemacht, dass die Doppelspitze das Zukunftsmodell sein soll: „Bei der Bandbreite von Anforderungen kann man keine One-Man-Show mehr abliefern.“

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