Am Montag ist Erich Wehner im Alter von 68 Jahren verstorben. Die Fangemeinde des FC Schalke 04 trauert um den Mann, der unter dem zweifelhaften Spitznamen "Asi-Erich" wie ein bunter Hund bei den Königsblauen bekannt war.
Wie groß die Anteilnahme um den alleinstehenden Mann ist, zeigen die Reaktionen in den Sozialen Medien. Viele Schalke-Fans haben Bilder von "Erich" gepostet oder berichteten von Erlebnissen mit ihm und nehmen auf diese Art und Weise Abschied.
Abschied von einem Mann, der wie kaum ein anderer für das "alte" Schalke stand. Für das Schalke der am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen, für das schmuddelige Schalke. Für das Schalke, für das sich andere geschämt hätten oder haben. Für das Schalke, auf das man mit dem Finger gezeigt hat oder wegen dem man die Nase rümpfte. Und für genau das Schalke, auf das alle, die dazu gehörten, doch so unendlich stolz waren.
S04-Fan Olivier Kruschinski hatte die Idee, Spenden zu sammeln, um "Erich" nach dessen Einäscherung eine Beerdigung auf dem Schalker Fan-Feld zu ermöglichen. Dort würde er dann neben Vereinslegenden wie Reinhard „Stan“ Libuda oder Meisterspieler „Ala“ Urban bestattet werden.
Am Montag richtete er ein Spendenkonto ein. 48 Stunden später hat er die erforderliche Summe für die Beisetzung auf dem Schalker Fan-Feld bereits zusammen.
"Liebe Schalkerinnen und Schalker, liebe Anteilnehmenden aus aller Welt und aller Farben, knapp 48 Stunden ist es her, dass ich Euch die traurige Nachricht vom Tode Erichs übermittelt und die Spendenaktion zu seiner würdevollen Beisetzung ins Leben gerufen habe. Man spürt und fühlt förmlich, wie sehr diese Nachricht uns alle betroffen macht, vor allem aber auch, wie bekannt und beliebt Erich überall war"; schreibt Kruschinski auf Facebook.
Weiter heißt es: "Trauer und Mitgefühl lassen sich an dieser Stelle aber auch messen: Denn, dass Eure Hilfsbereitschaft immer schon riesig war, wenn es um Erich ging, war mir aus den verschiedensten Spendenaktionen der vergangenen Jahre bereits bekannt. Nun sind aber in nur wenigen Stunden knapp 15.000 (!) Euro zusammengekommen. Spenden aus aller Welt, aus unterschiedlichsten Fanlagern, kleine, große…einfach Wahnsinn. Unglaublich."
Damit seien alle Kosten gedeckt. Kruschinski bemüht sich nun um einen Beisetzungstermin zwischen Weihnachten und Sylvester, um möglichst vielen Anhängern die Möglichkeit zu geben, von Erich Abschied zu nehmen. "Im Anschluss an die Beisetzung lädt Erich Euch dann mal auf 'nen Bier ein", schreibt Kruschinski.
Update: Da die Stadt Gelsenkirchen Termine für Beisetzungen nur zehn Tage im Voraus vergibt, kann Kruschinski noch keinen festen Termin für die Beerdigung nennen. Ins Auge gefasst ist der 28. Dezember. Es soll auf jeden Fall eine öffentliche Trauerfeier werden.
Wer sich an der Gestaltung der Trauerfeier beteiligen möchte, solle sich unter per Mail unter oli4@mythos1904.de melden.