Die Leistungen der marokkanischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar erinnert Marc Wilmots an seine Zeit beim Bundesligisten FC Schalke 04. „Die Truppe ist eine Einheit. Jeder rennt für jeden, jeder kämpft für jeden, jeder arbeitet für jeden – buchstäblich bis zum Umfallen, bis zu Krämpfen“, sagte Wilmots den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Es erinnert mich irgendwie an Schalke, unsere Geschichte von 1997 mit den Eurofightern.“
Der frühere Mittelfeldspieler stand bei den Königsblauen von 1996 bis 2000 und von 2001 bis 2003 unter Vertrag. Im Jahr 1997 gewann der heute 53-Jährige den Uefa-Pokal. Die Mannschaft ging unter dem Namen „Eurofighter“ in die Geschichte ein.
Nach seiner aktiven Karriere arbeitete Wilmots als Trainer. Er betreute die Nationalmannschaften von Belgien, dem Iran und der Elfenbeinküste. Auch WM-Teilnehmer Marokko, der am Mittwoch (20 Uhr/ZDF und Magenta TV) das Halbfinale gegen Frankreich bestreitet, kennt Wilmots bestens. Bis Februar dieses Jahres trainierte er den marokkanischen Spitzenklub Raja Casablanca.
Marokkos Nationaltrainer Walid Regragui habe ein Kollektiv geschaffen. „Ihm ist es zudem gelungen, die mitunter existierende Kluft zwischen den einheimischen Profis und den zumeist im Ausland geborenen Legionären zu schließen“, sagte Wilmots.
Marokkos Mannschaft besitze überdurchschnittliche Einzelkönner wie Achraf Hakimi von Paris Saint-Germain, Bayern-Verteidiger Noussair Mazraoui, Abwehrchef Romain Saiss (Besiktas Istanbul), Mittelfeldstratege Sofyan Amrabat (AC Florenz) und Stürmer Youssef En-Nesryi (FC Sevilla). „Um diesen Block herum hat der Coach eine Formation gebildet, in der vieles stimmt“, so Wilmots.
Der Ex-Schalker traut Marokko auch eine Überraschung gegen den Titelverteidiger Frankreich zu. Warum nicht? Möglich scheint alles. Doch ich bleibe realistisch. Nun treffen die wackeren Marokkaner noch mal auf eine andere Qualität, obwohl die Franzosen zuletzt im hochklassigen Duell gegen England, dem bisher besten Spiel, auch Glück hatten“, meinte Wilmots.