Der VfL Bochum hat das erste Testspiel der Winter-Vorbereitung verloren. Knapp eine Woche nach dem Trainingsstart verlor der Bundesligist nach Führung mit 1:3 gegen den niederländischen Zweitligisten PEC Zwolle.
(Der Spielverlauf zum Nachlesen im Liveticker)
Im Vorfeld der Partie am Ruhrstadion hatte VfL-Trainer Thomas Letsch angekündigt, in der Halbzeit komplett durchzuwechseln, um möglichst vielen Spielern Einsatzzeit zu geben. Der Coach will vor allem die Profis sehen, die bislang eher außen vor waren, um zu beurteilen, ob sich sich Handlungsbedarf in der Winter-Transferperiode ergibt.
Zu diesen Wackelkandidaten zählt sicherlich Tarsis Bonga. Der Offensivmann, in der Hinrunde noch ohne Einsatz, begann im offensiven Mittelfeld und machte in der Anfangsphase auf sich aufmerksam.
Erst leitete er die erste Torchance durch Simon Zoller ein (7.), dann bediente Bonga Gerrit Holtmann, der den Torwart umkurvte und das 1:0 erzielte (8.).
VfL Bochum 1. HZ: Johansson - Soares, Ordets, Oermann, Janko - Osterhage, Förster - Holtmann, Bonga, Zoller - Hofmann
VfL Bochum 2. HZ: Stafylidis, Masovic, Lampropoulos, Horn - Losilla, Pannewig - Osei-Tutu, Mousset, Antwi-Adjei - Ganvoula
Tore: 1:0 Holtmann (8.), 1:1 van Polen (21., FE.), 1:2 Lagsir (37.), 1:3 Thy (69.)
Die Führung war der Lohn für einen aktiven Beginn der Bochumer. Doch nach dem Tor baute der VfL ab - und das rächte sich wenig später. Nach ungeschickter Zweikampfführung von Abwehrmann Saidy Janko und Torhüter Marko Johansson entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß. Zwolle-Kapitän Bram van Polen verwandelte - 1:1 (21.).
Der VfL berappelte sich zwar schnell, stand jetzt sicherer. Nur nicht nach einem Ballverlust in der Offensive. PEC nutzte die Überzahl im Mittelfeld aus und traf zum 2:1 (37.). Die Bochumer hatten das Spiel aus der Hand gegeben.
Bis zur Pause gelang der Letsch-Elf keine Korrektur. Das sollten zehn neue Spieler in der zweiten Halbzeit übernehmen. Nur Torwart Johansson blieb auf dem Rasen. Vor ihm durfte sich unter anderem U19-Youngster Mats Pannewig empfehlen. Hinter den Spitzen setzte Letsch auf Sommer-Zugang Lys Mousset, der in der Hinrunde überhaupt keine Rolle spielte.
Diese Bochumer waren nicht mit dabei: Dominique Heintz (Rückenprobleme), Jacek Goralski (Muskelverletzung), Paul Grave (Schulterverletzung), Cristian Gamboa (Bauchmuskelzerrung), Kevin Stöger (steigt Donnerstag wieder ein)
Doch in der aufgrund vieler Wechsel auf beiden Seiten zunächst zerfahrenen Partie glückte es dem VfL kaum, seinen Ballbesitz in die gefährlichen Zonen zu verlagern. Torchancen ergaben sich kaum, und auch defensiv sah es nicht immer souverän aus beim Revierklub. Einen dieser Momente nutzte Zwolle eiskalt aus: Der frühere Zweitliga-Stürmer Lennart Thy verwertete eine Hereingabe zum 1:3 aus Sicht der Bochumer (69.).
In der Schlussphase verhinderte Johansson sogar einen noch höheren Rückstand, vom VfL kam weiter wenig. Torabschlüsse blieben Mangelware. Bei einem der wenigen Versuche hatte Konstantinos Stafylidis Pech, dass sein Freistoß nur an die Latte klatschte.
So blieb es beim 1:3. En Resultat, das nicht unverdient war - und mit dem Trainer Letsch mal so gar nicht zufrieden sein dürfte.
Der nächste Test steht bereits am Samstag an. Dann kommt Zweitligist Karlsruher SC an die Castroper Straße (13 Uhr), ehe der VfL am 16. Dezember auf den SC Paderborn trifft.