Es ist fünf Tage her, da platzte Simon Zoller aufgrund der Leistung des VfL Bochum gegen den FC Bayern (0:7) noch der Kragen. Der Angreifer sprach von 90 Minuten "zum Vergessen", attestierte seiner Mannschaft fehlenden Kampf und forderte ein anderes Gesicht.
Gegen den SC Freiburg bekam er zwar erneut keine drei Punkte, dafür eine deutliche Steigerung. "Es ist bitter, wenn du so einen großen Kampf lieferst, das war sehr ärgerlich, ein Punkt wäre verdient gewesen", sagte er bei DAZN. "Sie hätten sich nicht beschweren können, wenn sie am Ende ein Tor fangen. Klar ist aber auch, dass man in Freiburg solche Chancen nicht oft bekommt." Auch er hatte in der Schlussphase eine gute Gelegenheit zum 1:1, verzog allerdings auch. "Darüber ärgere ich mich sehr."
Zoller spielte am Freitagabend anstelle von Philipp Hofmann im Sturmzentrum. Die Offensive kreierte deutlich mehr. Das lag in seinen Augen aber nicht an seiner Rolle.
"Wichtig ist, dass wir zu dem kommen, was den VfL auszeichnet", sagte er. Es gehe nicht um den Einzelnen, sondern darum, "als Team zu arbeiten, sich aufzuopfern. Das ist die Spielweise, die wir können und kennen."
Die Bochumer waren deutlich bissiger, aggressiv in den Zweikämpfen und zielorientierter im Spiel nach vorne. "Man hat gesehen, dass wir uns damit einfacher tun, besser im Spiel sind." Das sei zwar "keine Schönspielerei", aber darum gehe es auch nicht.
Angesprochen auf seine Klartext-Rede in der Vorwoche machte Zoller deutlich: "Man will nicht den Einzelnen angreifen. Es gibt viele Spieler hier, die Herzblut reinstecken, da gehört jeder dazu. Wir müssen da hinkommen, dass wir nicht eingeschnappt sind, wenn man klare Sachen anspricht", sagte der 31-Jährige und betonte: "Letzte Woche war grottenschlecht, das war jetzt ein Schritt nach vorne. Wir haben genügend, die vorangehen und wollen, das Trainerteam oder Patrick Fabian. Es gibt eine Richtung und das ist in der Liga bleiben. Daran werden wir alles setzen."