Auch im vierten Saisonspiel ging der VfL Bochum als Verlierer vom Platz. Durch die 0:1-Auswärtsniederlage gegen den SC Freiburg ist der Fehlstart perfekt. Der Frust saß nach dem Abpfiff auch beim Trainer tief. Anders als beim 0:7 gegen den FC Bayern in der Vorwoche allerdings nicht wegen der Leistung sondern wegen des Resultats, beziehungsweise der Entstehung.
"Ich habe mehr Gutes gesehen als Negatives", sagte Thomas Reis. "Die Mannschaft hat aufopferungsvoll gekämpft, gute Chancen erarbeitet und ist manchmal am Aluminium gescheitert. Im Endeffekt wurde das Spiel von einem Elfmeter entschieden, bei dem der VAR eingreift." Für Reis keine klare Fehlentscheidung und daher nicht nötig.
Manuel Riemann hatte sich kurz nach der Pause bei einem hohen Ball verschätzt, ließ diesen dann vor die Füße von Roland Sallai fallen und zupfte daher an seiner Hose. "Wenn man achtmal die Zeitlupe ansieht, dann sieht man schon, dass die Hand zur Buchse geht", sagte Reis noch bei DAZN. "Wenn er da eingreift, ist klar, dass du den Elfmeter gegen dich bekommst."
Es war ärgerlich, dass Riemann Strafstoß und Nachschuss parierte, nur um mit anzusehen, wie der dritte Versuch in die Maschen ging. Ärgerlicher war für Reis jedoch die Entstehung: "Wir haben den Ball erkämpft und direkt wieder verloren." Darüber hinaus sprang die Flanke Sallai an die Hand. "Trifft er, kriegen wir indirekten Freistoß, so gibt es Elfmeter. Das ist schon bitter", haderte der Trainer.
Der Frust des Trainers war verständlich. Der SC Freiburg hatte zwar mehr vom Spiel, das Plus in Sachen Abschlüsse (28:15), Chancen (4,54 expected Goals zu 1,94) und Alu-Treffern (3:2). Nichtsdestotrotz hielten die Bochumer wacker dagegen, stellten den sonst so sattelfesten Europa-League-Teilnehmer sowohl in der Anfangs- als auch in der Schlussphase vor massive Probleme. Zumeist, wenn es über Kevin Stöger oder Gerrit Holtmann ging.
Mark Flekken musste sich mehrmals beweisen, Holtmann traf zweimal Alu und Simon Zoller verzog aus aussichtsreicher Position. "Wir hatten schon sechs bis sieben Hochkaräter, was nicht alle Tage ist", erklärte Reis, der dennoch stolz war über die klare Steigerung in Sachen Leistung und Einstellung.
"Wir haben eine gute Reaktion gezeigt", sagte der 48-Jährige und betonte: "Wenn wir diesen Weg weiter machen, dann bin ich überzeugt, dass sich das in Punkte umschlägt."
Nächste Woche, Samstag um 15.30 Uhr, gibt es zu Hause gegen den SV Werder Bremen die nächste Gelegenheit dazu.
cm/gp