Als er ging, war er alles andere als glücklich. Und noch immer verspürt Martin Fraisl Sehnsucht, wenn er an den FC Schalke 04 denkt. An den Klub, für den er in der vergangenen Aufstiegssaison das Tor hütete – und den er doch verlassen musste. Der 29-Jährige, dessen Vertrag am 30. Juni endete, erhielt kein neues Angebot. Doch er wird Schalke weiter die Daumen drücken: "Ich persönlich werde definitiv bei jedem Tor mitjubeln und für immer ein Schalker bleiben!“
Fraisl sagte diese Sätze in der Sport-Bild und schätzte dort die Ausgangslage seines Ex-Klubs in der kommenden Bundesliga-Saison ein. „Weil ich immer recht optimistisch bin, wünsche ich mir einen einstelligen Tabellenplatz. Ich denke, die Klub-Verantwortlichen wären aber schon mit Rang 15 zufrieden. Perspektivisch kann man sich Union Berlin als Vorbild nehmen und wieder dauerhaft in der Bundesliga auftreten. Schalke hat sogar die Wucht und das Potenzial, sich schnell hohe Ziele zu stecken.“
Noch immer nah an der Schalker Mannschaft
Fraisl sei „immer noch extrem nah dran an der Mannschaft“ und er spüre in den Gesprächen mit den alten Kollegen, „wie groß auch das Vertrauen in Frank Kramer ist“. Der Trainer ist neu in Gelsenkirchen. Ohnehin: „Ich glaube, dass das neue Schalke mit der Mentalität und dem Zusammenhalt mit den Fans besser sein wird als in der Abstiegssaison – auch wenn die individuelle Qualität geringer sein wird“ so Fraisl. Er ist derzeit noch vereinslos, noch läuft die Suche nach einem passenden Klub.
Vor fast genau einem Jahr war der Österreicher von ADO Den Haag in den Niederlanden nach Gelsenkirchen gewechselt – er war eigentlich als Nummer drei eingeplant. Schon ab dem 8. Spieltag rutschte er allerdings ins Tor der Schalker, da Stammkeeper Ralf Fährmann patzte und sein Ersatzmann Michael Langer mit einem Kreuzbandriss ausgefallen war. Und mit Fraisl im Tor lief es für Schalke plötzlich besser. Die ersten vier Spiele mit dem neuen Schlussmann konnten die Königsblauen allesamt ohne Gegentor gewinnen. Die Mannschaft kletterte in der Tabelle von Rang elf auf Rang drei. Der Lohn: Martin Fraisl blieb bis Saisonende die Nummer eins.
Doch Glanztaten und Patzer hielten sich die Waage – und so blieb ein neues Angebot der Schalker aus – Fraisls Gesamtleistung war letztendlich zu wenig für die hohen Ansprüche auf Schalke. In der Mannschaft selbst aber war der Österreicher als Typ sehr geschätzt und beliebt.