Bei der [article=520921]Pleite in Sinsheim[/article] setzte [url=/fussball/1bundesliga-2021-mannschaften-211200411-fc-schalke-04.html]Schalke[/url]-Coach Dimitrios Grammozis Florian Flick im Mittelfeld von Beginn an ein. Der 21-Jährige, der ansonsten in der Regionalliga West für Schalke II aufläuft, feierte sein Bundesliga-Debüt und wurde zum 37. Profi, den die Königsblauen in dieser Saison einsetzten. Rekord in der Bundesliga. Im Laufe der zweiten Halbzeit hat der 42-Jährige auch noch Jimmy Kaparos zu seinen ersten Minuten im deutschen Oberhaus verholfen. Typisch für Grammozis, der bislang viel auf eigene Talente setzte. Aber wie sinnvoll ist das in der aktuellen Situation?
Schalke: Talenteförderung oder Marktwertsteigerung?
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in Hoffenheim hat sich der 42-Jährige bereits zu dieser Thematik geäußert. [article=520921]Grammozis[/article] betrachtete es aus zwei Perspektiven. Einerseits würden Leute gerne den Spielern eine Plattform bieten, die aus den eigenen Reihen hochkommen und in der kommenden Saison eine größere Rolle in der 2. Liga spielen könnten, andererseits fordern einige auch, die Spieler auflaufen zu lassen, die dringend verkauft werden sollen. Im Optimalfall würden sie demnach mit guten Leistungen ihren Marktwert steigern können.
Gegen Hoffenheim konnten Mark Uth und Suat Serdar vereinzelt ihre spielerische Klasse aufblitzen lassen, aber reichen solche Auftritte, um im Sommer höhere Summen einzunehmen? Dies ist ein reines Wunschszenario. [article=520893]Schalke[/article] befindet sich in einer derart schlechten Verhandlungsposition, dass auch exzellente Auftritte in den letzten beiden Spielen nicht reichen werden, um ein Wettbieten um einzelne Akteure loszutreten. Jeder Klub weiß, wie dringend die Königsblauen Einnahmen brauchen und die hohen Gehaltskosten senken müssen.
S04: Keine angenehme Situation für Talente
Sollte Grammozis also die Jugend ranlassen? Bei der Talenteförderung muss auch aufgepasst werden, dass das sportliche Umfeld passt. Leroy Sané durfte z. B. seine ersten Schritte in der Bundesliga in einer gefestigten Schalker Mannschaft gehen. Aktuell werden die jungen Spieler in ein stark angeschlagenes, unsicheres Team geworfen und erleben Woche für Woche ein Negativerlebnis nach dem anderen. Niemand erwartet, dass sie das Ruder rumreißen, aber optimal für das Selbstbewusstsein ist die Situation nicht.
Bei Grammozis gibt es schon länger Diskussionen, ob dieser nicht bereits verbrannt ist und ein Neustart mit einem neuen Trainer sinnvoller wäre. Das ist nicht haargenau auf die Spieler anzuwenden, aber auch diese gehen mit einem mentalen Laster in die Zweitligasaison.
Vielleicht wäre es besser, wenn Grammozis in den verbleibenden Spielen auf die etablierten Akteure setzen würde, die diesen Abstieg auch verschuldet haben. Schlimmer kann es ohnehin nicht mehr werden.