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„Er ist unvergessen“: Die Tragödie um Robert Enke

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Vor zehn Jahren nahm sich der frühere Nationaltorhüter Robert Enke das Leben. Seitdem setzt sich seine Witwe Teresa Enke für die Enttabuisierung von Depressionen ein und denkt vor allem an den lebensfrohen und humorvollen Robert Enke.

Robert Enke ist in diesen Tagen allgegenwärtig, die Erinnerungen kehren zurück. „Robbi ist wirklich noch in den Köpfen der Menschen, sie befassen sich mit ihm. Sie lassen noch einmal Revue passieren, was vor zehn Jahren geschehen ist - diese Tragödie“, sagt Teresa Enke im SID-Interview vor dem Todestag ihres Mannes: „Er ist unvergessen und das freut mich.“

Robert Enke ist mitten in Hannover derzeit auf einem riesengroßen Plakat zu sehen, im Theater am Aegi wird am Montagabend ein Film über den früheren Nationaltorhüter gezeigt, Bayern-Präsident Uli Hoeneß kommt zu einer anschließenden Podiumsdiskussion über das Thema Depression, die Einladungen in Talkshows und Interviewanfragen stapeln sich. Kurz vor diesem 10. November, der ihr Leben vor zehn Jahren in ein Davor und ein Danach teilte, hat Teresa Enke jede Menge zu tun. Doch die 43-Jährige nimmt sich dennoch immer wieder Momente, um in Ruhe über das, was war, nachzudenken.

Wenn sich Teresa Enke heute an ihren „Robbi“ erinnert, denkt sie „an einen lebensfrohen, humorvollen, etwas introvertierten Menschen, der Spaß am Leben hatte, der sich eingesetzt hat für andere“, sagt sie: „Er war ein toller Papa, fantastischer Ehemann, mit dem ich viel erlebt und viel durchlitten habe. Wir hatten immer Freude, vor allem in Portugal – das war eine fantastische Zeit.“ Doch die Krankheit, die Depression, war stärker als Robert Enke. Am 10. November 2009 wusste der damalige Keeper von Hannover 96 nicht mehr weiter - und setzte seinem Leben ein Ende.

Für Robert Enke war es „ganz schwierig“ zu vermitteln, wie er sich an schlechten Tagen gefühlt hat, sagt Teresa Enke, die sich als Vorsitzende der Robert-Enke-Stiftung für die Enttabuisierung der Krankheit einsetzt: „Ich habe immer gesagt: “Robbi, versuch es mal.' Und dann sagte er: 'Wenn Du eine Minute in meinem Kopf wärst, würdest Du sehen, wie furchtbar und schrecklich das ist.'„

Am Anfang einer Depression könne ein Erkrankter noch besser über seine Empfindungen sprechen. „Es gibt auch gute Momente, oft abends, wenn der Tag geschafft ist. Da haben wir auch noch gelacht“, sagt Teresa Enke.

Aber wenn, wie im Fall Enke, die „ganz, ganz schwere Krankheitsphase kommt, dann sind die Betroffenen auch nicht mehr wirklich ansprechbar, sie leben in ihrer eigenen Welt. Sie schauen durch einen durch, haben keine Emotionen mehr“, sagt Teresa Enke: „Das ist das Schlimmste für Ehepartner, Angehörige, Eltern - wenn die Emotionen gar nicht mehr da sind. Wenn einer nur noch ins Leere schaut, nicht mehr weinen kann.“

Am 10. November wird Teresa Enke ans Grab ihres Mannes gehen und sich natürlich „auch noch einmal an den Tag vor zehn Jahren erinnern, wie ist er abgelaufen“, sagt Teresa Enke: „Es kommen Freunde, auch aus Barcelona, die Robbi geliebt und geschätzt haben. Das ist für mich toll zu sehen, dass er so in den Herzen drin ist. Meine Familie kommt, Roberts Mama kommt. Ich werde in mich gehen, aber wir werden keinen Trübsal blasen. Wir werden die schönen Geschichten erzählen und nicht an den Erkrankten denken - sondern an den lustigen, tollen Freund, Papa und Ehemann.“

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