"Ich werde nach dem zweiten Trainingslager in Mittersill die beiden Kapitäne benennen", erklärte Wagner am Mittwoch der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung seine Vorgehensweise. Stand jetzt sei noch keine Entscheidung getroffen worden.
Doch wer käme als denkbarer und vielleicht sogar legitimer Nachfolger in Frage? Benjamin Stambouli beispielsweise. Der Franzose war bereits in der vergangenen Rückserie der Kapitän der Schalker, als Ralf Fährmann auf die Bank degradiert worden war. Stambouli führte Schalke auch im ersten Testspiel bei Rot-Weiß Oberhausen mit der Binde auf das Feld.
McKennie als überraschende Lösung?
Laut WAZ sei Wagner aber ohnehin kein Freund großer Hierarchien. Neben den beiden von ihm bestimmten Kapitänen, soll die Mannschaft noch zwei weitere Spieler wählen, die den vierköpfigen Mannschaftsrat komplettieren.
Eine überraschende Lösung wäre Weston McKennie. Der US-Amerikaner durfte beim Gold-Cup sein Nationalteam in einem Spiel auf das Feld führen. Sein junges Alter von 20 Jahren spricht aber eher dagegen, ihm eine derartige Verantwortung bereits aufzulasten. Zugleich sagte Wagner aber auch: "Es war eine große Sache für ihn, die Truppe als Kapitän zu führen."
Konoplyanka ist nur noch geduldet
McKennie weilt derzeit noch im Urlaub, wie zahlreiche andere Schalker Spieler auch. Das führte dazu, dass das Mannschaftsfoto am Mittwoch noch beträchtliche Lücken aufwies. Nicht mit auf dem Bild war auch Yevhen Konoplyanka. Der Ukrainer hält sich zwar auf Schalke fit, soll den Verein aber schnellstmöglich verlassen. Er ist vor Ort nur noch geduldet. "Er ist im individuellen Aufbautraining", berichtete Wagner.
Abkehr von der Dreierkette
Der 47-Jährige ließ sich zudem im Hinblick auf seine bevorzugte Spielweise in die Karten schauen - verbunden mit einer elementaren Änderung im Schalker Spiel. Die Dreierkette in der Abwehr, bevorzugtes Spielsystem in den letzten Jahren unter Markus Weinzierl und Domenico Tedesco, hat wohl keine Zukunft. "Ich bin kein Systemfanatiker, aber ich bevorzuge die Viererkette gegenüber der Dreierkette", sagte Wagner der WAZ.
Eine flexible Spielweise spiele zwar auch für den neuen Trainer eine große Rolle, damit sei aber eher der Bereich vor der Abwehr gemeint. Ob 4-2-3-1, 4-4-2 oder 4-3-3 - Wagner wollte sich da nicht festlegen. Die Abkehr von der Dreierkette bedeutet in jedem Fall, dass die Defensive mit Ozan Kabak, Matija Nastasic und Salif Sané sowie Allzweckwaffe Stambouli eigentlich ausreichend besetzt ist.