Das enttäuschende 1:1 gegen den SC Freiburg am Samstag in der Bundesliga ließ bei Bayern München den Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund auf vier Punkte anwachsen. Die Köpfe hängen an der Säbener Straße, nachdem die Mannschaft von Niko Kovac in den vergangenen turbulenten Wochen nur selten überzeugte und Nebenkriegsschauplätze für Unruhe sorgen.
Auch Neuzugang Leon Goretzka spürt, dass sich die Stimmung gedreht hat, nachdem der Rekordmeister zunächst doch sehr überzeugend in die Saison startete. „Fußball ist ein Tagesgeschäft", mahnt der Nationalspieler auf der Homepage des FCB. "Das beschreibt unsere Situation am besten. Es ist völlig nebensächlich, was in den Wochen zuvor war, es kommt auf das Hier und Jetzt an. Aktuell spielen wir nicht den besten und spektakulärsten Fußball, da wird dann negativ berichtet. Aber das können wir genauso schnell wieder drehen. Das wird jetzt unsere Aufgabe sein. Die Gegebenheiten in der kommenden Woche sind da, um das zu schaffen.“
Am Mittwoch wartet mit AEK Athen in der Champions League (21 Uhr) die nächste Aufgabe auf die Münchener, die sich gedanklich aber auch schon auf den Liga-Kracher gegen den BVB vorbereiten. Für den Ex-Schalker Goretzka eine besondere Partie, wie er zugibt: „Auf jeden Fall. Das war auch in Bochumer Zeiten schon ein Rivale. Mit dieser Rivalität bin ich groß geworden. Durch Schalke wurde das noch einmal intensiver. Gerade im letzten Jahr mit dem Jahrhundert-Derby, dem 4:4, und dann dem Derby-Sieg im Heimspiel. Das waren immer geile Spiele, deswegen bin ich sehr, sehr heiß darauf, daran anzuknüpfen.“
Goretzka will sich mit München identifizieren
In seiner Freizeit versucht Goretzka so viel wie möglich an der Isar zu verweilen. "Ich bin bewusst in München geblieben, wenn wir mal frei hatten. Ich erachte es als sehr wichtig, sich mit der Stadt zu identifizieren und die Leute, die dort wohnen, kennenzulernen", sagt der gebürtige Bochumer, der nun erstmals fernab der Ruhrgebiet-Heimat aktiv ist. "Wenn man von 'Zuhause' weggeht, fehlt einem klar etwas. Zum Beispiel meine ganzen Kumpels. Ich hatte bisher eine absolute Wohlfühl-Oase, da ich noch in dem Haus gewohnt habe, in dem ich groß geworden bin. Dadurch hatte ich auch immer meine Freunde um mich herum. Das hat mir sehr gutgetan. Aber ich habe den Schritt jetzt ganz bewusst gewählt. Für meine persönliche Entwicklung ist es wichtig, dass ich von Zuhause rauskomme. Die Jungs haben mich aber alle schon besucht und auch meine Familie ist oft hier.“ Jetzt muss es nur noch sportlich aufwärts gehen für den 23-jährigen bei seinem neuen Verein...
Autor: Francois Duchateau