Außerdem sprach sich Nordrhein-Westfalens stellvertretender GdP-Chef Arnold Plickert am Montag in einem WDR2-Radiointerview mit Blick auf nicht mehr für Vernunft erreichbare Hooligans und Ultras für ein sofortiges Ende der Runden Tische aus. Plickerts Schlussfolgerung: "Die Lager Dortmund und Gelsenkirchen haben sich entschieden, in die Gewalttätigkeit wandern zu wollen. Man muss die Signale von Samstag erkennen. Wenn die Politik nur redet und nicht handelt, dann wird es genauso weitergehen."
Aus Sicht des Polizei-Gewerkschafters hat die Entwicklung den Einsatz besonders geschulter Staatsanwälte inzwischen zwingend erforderlich gemacht: "Wir brauchen Fußball-Staatsanwälte, die das Geschäft tagtäglich kennen, die die gruppendynamischen Prozesse kennen, damit wir einen einheitlichen Maßstab haben."
Plickert appellierte zudem an die Entscheidungsträger in der Politik, den Strafverfolgungsbehörden endlich geeignete Instrumente zur Bekämpfung der Fußball-Gewalt in die Hände zu geben. "Es gibt eine kleine Gruppe von rund 4000 Hooligans und Ultras, diese Gruppierung spricht nicht mit uns, die wollen gar nicht mit uns reden, diese kleine Gruppe erkennt Gesetze und Regelungen nicht an. Von daher muss die Zeit der Runden Tische für Gewaltbereite vorbei sein", sagte Plickert: "Es muss endlich gehandelt werden. Es müssen gezielt Stadionverbote ausgesprochen werden für erkannte Rechtsbrecher und Gewalttäter. Wir brauchen klare gesetzliche Regelungen, damit wir Bereichsbetretungsverbote und Meldeauflagen verhängen können."
Bei den Krawallen in Dortmund waren elf Personen verletzt worden, darunter acht Polizisten. Die Polizei nahm 163 Schalker Hooligans und 17 Dortmunder Gewalttäter fest. Plickert sprach davon, dass die Hooligans "gezielt Gewalt und gezielt Gewalt gegen Polizisten gesucht" hätten.