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Schreckensszenario
BVB-Meisterfeier auf Schalke

Schalke: Königsblauer Albtraum droht
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Beim 1:4 in Nürnberg präsentierte sich Schalke 04 in desolater Form. Jetzt fürchten sich die Königsblauen vor einer Pleite im Derby gegen Borussia Dortmund.

Nach dem Champions-League-unwürdigen Auftritt in Nürnberg geht bei Schalke 04 die Angst vor einem Schreckensszenario um: die Furcht vor einer vorgezogenen Dortmunder Meisterfeier auf Schalke. Am Samstag, wenn sich die beiden ewigen Revierrivalen in Gelsenkirchen zum 140. Derby treffen, kann sich Titelverteidiger BVB an der Tabellenspitze zumindest vorübergehend um neun Punkte absetzen - ein königsblauer Albtraum. "Ein Derbysieg", betonte Christoph Metzelder, Schalkes Abwehrspieler mit Dortmunder Vergangenheit, "ist für manche Menschen wichtiger als Titel." Vor allem, wenn man wie S04 wieder die Meisterschaft nicht holt.


"Ich habe den Jungs gesagt, dass sie das Spiel abhaken und den Knopf wieder umdrehen müssen", sagte Trainer Huub Stevens nach dem 1:4 (0:3) beim Club, der sich so vier Spiele vor Saisonende sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 erarbeitete. Mitfeiern wollte mit den jetzt beinahe geretteten Nürnbergern von den befreundeten Knappen jedoch niemand. Zu groß war die Sorge, nach dem peinlichen Auftritt in Franken am Wochenende ein Waterloo zu erleben. "Wir müssen nun für Samstag die Frische finden, um ein gutes Ergebnis zu holen", sagte Stevens.

Die Frische, speziell in den Köpfen - sie fehlte nach ordentlichem Beginn vor 44.031 Zuschauern im Frankenstadion. Hanno Balitsch (25.), Timmy Simons (37., Foulelfmeter) und Daniel Didavi (45., 87.) nutzten die "einfachen Fehler" (Klaas-Jan Huntelaar) der Königsblauen. Lewis Holtbys zwischenzeitliches 1:3 (85.) konnte die erste Niederlage nach fünf Spielen nicht verhindern. "Das kann ein mentales Problem sein", mutmaßte Horst Heldt angesichts der vergangenen, strapaziösen Wochen mit der Doppelbelastung in Europa League und Bundesliga.


Doch, betonte der Sportvorstand, "wenn wir Dritter werden, wovon ich nach wie vor überzeugt bin, wird es in der nächsten Saison noch härter werden". Dann spielt Schalke in der Königsklasse - und dann, forderte Heldt, gelte es, gegen den Schlendrian anzukämpfen. "Dann müssen wir den Schritt nach vorne machen." Die Vorstellung in Nürnberg war jedoch mindestens ein Schritt zurück - obwohl Stevens, das wurde an seiner Aufstellung deutlich, nicht jedem seiner Profis drei Spiele binnen einer Woche zumuten wollte. Die, die ran durften, waren laut Heldt "vielleicht im Kopf nicht frei, weil man das Derby vor der Brust hat".

In diesem Derby, kündigte Verteidiger Tim Hoogland an, "haben wir die Chance zur Wiedergutmachung. Wir werden alles dafür geben, um den Fans und der Stadt einen Sieg zu schenken." Heldt nannte das "eine Verpflichtung". Doch bei seiner tiefenpsychologischen Analyse hatte er auch erkannt, dass die überraschende Niederlage mit Blick auf Dortmund "für den Kopf nicht förderlich" war. Der BVB schwebt nach dem 1:0 gegen Bayern München auf einer schwarz-gelben Wolke, das Schalker Blau-Weiß hatte zumindest in Nürnberg einen grauen Schleier.

Trotzdem: Noch hat Schalke als Dritter vier Punkte Vorsprung auf seinen Verfolger Borussia Mönchengladbach. Die direkte Qualifikation für die Champions League bleibt greifbar nahe. "Gladbach hatte auch seine Schwächephase oder hat sie noch", sagte Heldt über den Konkurrenten, der nur eines der vergangenen acht Spiele gewonnen hat, "wir dürfen nicht in eine hineinkommen."

Nürnberg hat sich derweil mit dem ersten Sieg nach fünf Spielen ohne Dreier aus einer zumindest ergebnistechnisch schwachen Phase befreit. "Die Mannschaft hat die Qualität, die Klasse zu halten. Das hat sie eindrucksvoll gezeigt. Und ich weiß, dass meine Mannschaft besser ist als mindestens drei andere", sagte Trainer Dieter Hecking. Der achte Bundesliga-Abstieg dürfte also bei "gefühlt sieben Punkten Vorsprung", wie Hanno Balitsch angesichts des Torverhältnisses meinte, verhindert werden. Am Samstag in Kaiserslautern will der Club "den Sack zumachen", wie Balitsch ankündigte: "Wir fahren da nicht zur Kaffeefahrt hin."

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