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Fans in der Warteschleife
Sonderzüge wurden lange aufgehalten

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Dortmund/Schalke: Fans in der Warteschleife
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Ausschreitungen vor und nach dem Spiel, Schalker Fans bei der Anfahrt stundenlang auf dem Wartegleis und ein laxes Glasverbot: die etwas andere Derbybilanz.

Wer vor dem Derby Lust auf Flaschenbier hatte, konnte zwischen Veltins, Warsteiner, Brinkhoff‘s oder dutzenden anderen Marken wählen. Das von der Stadt Dortmund für eine Bannmeile rund ums Stadion verhängte Glasverbot wurde jedenfalls von etlichen Fans am Samstag leicht umgangen, die Kontrollen versagten. Dass die Krawalle zwischen Dortmunder und Schalker Anhänger dennoch im Rahmen blieben, hatte sicher nicht mit dieser an sich sinnvollen Maßnahmen zu tun.

So war es lediglich vor dem Anpfiff an der U-Bahn-Haltestelle Signal-Iduna-Park zu ernsthaften Auseinandersetzungen mit Folgen gekommen. In Sichtweite des Stadions gerieten zwei Gruppen von Problemfans aneinander und setzten dabei Pyrotechnik und Pfefferspray ein. Erst der „massive Einsatz der Polizei“ konnte die beiden Gruppen trennen, wie ein Dortmunder Polizeisprecher bestätigte. Dabei seien mehrere Personen verletzt worden.


Bis zum Abend kam es zu 35 Gewahrmaßnahmen. „Die Zahl der Verletzten hätte im Vorfeld wesentlich höher ausfallen können“, teilte die Polizei mit, die in dem erstmals ausgesprochenen Glasverbot den Grund für ein vermindertes Verletzungsrisiko ausmachte.

Frust hätten die Schalker schon vor der Partie und nicht erst nach der bitteren Niederlage schieben können. Denn die aus Gelsenkirchen kommenden Sonderzüge seien bei der Anfahrt nach Dortmund aufgehalten worden. Erst kurz vor halb vier füllte sich der Stehblock der Nordtribüne.

Mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies in ihrer Mitte zeigten sich die „Ultras“ von ihrer buntesten Seite. Je aussichtsloser das Duell auf dem Platz wurde, umso leuchtender wurden die Begleiterscheinungen in der Kurve. Erst waren es zu Beginn der zweiten Halbzeit nur vereinzelte Bengalos, doch nach dem 0:2 fackelten die Fans unter dem Schutz einer riesigen Fahne ein spektakuläres Feuerwerk ab.

„Wir wissen, dass das nicht in Ordnung ist, da wird wahrscheinlich wieder einiges auf uns zukommen“, kommentierte Horst Heldt das Treiben der Pyrotechnik-Freunde mit einem fehlendes Verständnis ausdrückenden Stirnrunzeln. „Aber meine Laune war schon vorher verdorben“, gab der S04-Manager zu, dass ihm der sportliche Offenbarungseid der Mannschaft mehr zugesetzt hatte.

Schalke ist ein gebranntes Kind. Nur zu oft hat der Klub für das auffällige Verhalten seiner Fans zahlen müssen. Der gut gemeinte Plan, sich dieses Geld von den Verursachern wiederholen zu wollen, geht dabei nur selten auf.

Die „Ultras“ wissen, was sie tun. Der Coup, sich mit einem überdimensionierten blau-weißen Banner zu tarnen, wird die Polizei bei der Ermittlung der Zündler vor Rätsel stellen. Drei Stunden vor dem Anpfiff übrigens zogen etwa 500 Schalker über die Gelsenkirchener Bahnhofstraße. Ihr Credo „Stadionverbote halten uns nicht auf“ ist ernst zu nehmen.

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