Dennoch ist Schalkes junger Schlussmann am Samstag weitere eineinhalb Stunden in seiner Entwicklung zu einem richtig guten Bundesliga-Torhüter voran gekommen - trotz der bitteren 0:2-Pleite bei Borussia Dortmund.
Die Anerkennung von Jürgen Klopp schmeckte „dem Langen“ wie ein nur eine Spur zu saurer Bonbon. „Das hört sich gut an, aber dafür kann ich mir nichts kaufen“, winkte Unnerstall ab. „Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich schlecht gehalten und wir die Punkte mitgenommen hätten.“
Immerhin konnte er für sich reklamieren, dass die Demütigung durch den Nachbarn Dortmund wenigstens im Rahmen geblieben war. Und mit seinem sensationellen Reflex in der Nachspielzeit gegen Robert Lewandowski erinnerte er sogar ein wenig an Manuel Neuer. Der hatte an gleicher Stelle im letzten Derby die Schwarz-Gelben mit einer unglaublichen Vorstellung zur Verzweiflung gebracht und fast allein ein 0:0 gerettet.
Unnerstall ist längst nicht so weit, er hat gerade einmal sechs Bundesligapartien auf dem Buckel. Doch wenn er so weiter machen sollte wie zuletzt, dann wird er seinen Platz im Schalker Kasten behalten. „Wir können uns bei Lars bedanken, dass es nicht höher ausgegangen ist“, wusste nicht nur Horst Heldt.
Unnerstall ruht in sich, deshalb kann ihn auch eine „Gelbe Wand“ mit 25.000 gegnerischen Fans im Rücken nicht aus der Fassung bringen. „Vor ein paar Jahren habe ich hier noch nebenan mit der A-Jugend im Stadion Rote Erde gespielt. Die Atmosphäre beim richtigen, großen Derby ist herausragend“, erklärte der 21-Jährige. „Und je mehr Fans gegen dich sind, desto geiler wird es für einen Spieler, sich dort dann auch beweisen zu wollen.“
Wenn das doch nur am Samstag nur ein paar mehr Schalker Spieler so in Leistung umgemünzt hätten wie er...