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S04: Problemfall Raul
Vom gefeierten Neuzugang zum Sorgenkind

Schalke: Problemfall Raul unter Zugzwang
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In nur anderthalb Monaten vom gefeierten Hoffnungsträger zum Problemfall: Raul Gonzalez Blanco ist zum Sinnbild der Krise beim Vizemeister Schalke 04 geworden.

Auch die beharrliche Parteinahme von Trainer Felix Magath kann nicht verschleiern, dass die Königsblauen am Mittwoch beim SC Freiburg nicht wegen, sondern trotz ihres Superstars endlich den ersten Saisonsieg eingefahren haben.

"Wir kommen zu wenig in den Strafraum, spielen zu wenig nach vorne. Raul tut mir leid", hatte Magath gesagt - und nach vier Niederlagen in vier Spielen auch wegen seines schwächelnden Superstars in Freiburg die Taktik geändert. Der 33 Jahre alte Rekord-Torjäger der Champions League durfte an der Seite von 14-Millionen-Mann Klaas-Jan Huntelaar stürmen, dahinter bediente Neuzugang Jose Manuel Jurado erstmals das Duo. Raul blieb trotzdem blass.


Die Statistik stellt Raul, der Ende Juli wie ein Heiland in Gelsenkirchen empfangen worden war, ein erschreckendes Zeugnis aus. In bislang fünf Spielen des Spaniers zählte der Bundesliga-Statistikdienst Impire ganze sechs Torschüsse, in Freiburg und beim 1:3 im Derby gegen Borussia Dortmund keinen einzigen. Im Schnitt hatte Raul nur 30 Ballkontakte.

Die Lobeshymnen, die auch die Mitspieler auf Raul sangen, sind längst verklungen. "Raul den Ball zu geben, ist so, als würde man sein Geld einer Schweizer Bank anvertrauen", hatte Ivan Rakitic voller Bewunderung gesagt, nachdem Raul bei einem Vorbereitungsturnier auf Schalke geglänzt hatte. Doch als es ernst wurde, war es vorbei mit der Herrlichkeit. Weil das Spiel meist an ihm vorbeilief, versuchte Raul, es mit Macht an sich zu reißen und rieb sich dabei - oft bis ins Mittelfeld zurückgezogen - völlig auf. Und selbst in der Sturmspitze an der Seite Huntelaars, der in zwei Spielen zweimal traf und zwölfmal aufs Tor schoss, läuft es noch nicht.

Weil der Stürmer den Beweis seiner einst unbestritten vorhandenen Weltklasse auf Schalke noch schuldig ist, gerät Magath in eine weitere Zwickmühle. Raul muss er schon allein deshalb als gesetzt betrachten, um seinen Stareinkauf nicht zu brüskieren und den wichtigsten Teil seiner jüngsten Transferstrategie nicht als großen Irrtum bloßzustellen. So setzte er in Freiburg einen weniger prominenten, derzeit aber vielleicht besseren Spieler als Raul auf die Bank: Jefferson Farfan.

Der Peruaner war in der heißen Endphase des Transferpokers noch eine Schlüsselfigur Magaths gewesen. Der Angreifer hätte im Tausch mit Magaths Lieblingsschüler Zvjezdan Misimovic nach Wolfsburg gehen können - der mächtige Schalker Macher lehnte jedoch ab.

Nun kann Magath nur hoffen, dass Raul sich möglichst schon im Heimspiel am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr/Sky und Liga total! live) fängt. Ebenso wie die Medien in Spanien, wo Raul wie ein Volksheld verehrt wird. Die Sport-Tageszeitungen, denen negative Berichterstattung über die Ikone quasi verboten ist, ergreifen dankbar auch

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