"Trainerwechsel bringen oft neuen Schwung, das ist ein blöder Moment für uns", fürchtet HSV-Torjäger Mladen Petric, und auch Abwehrchef Joris Mathijsen weiß: "Die Wolfsburger werden jetzt einen Neustart versuchen." Müssen sie auch. Die Champions League können die Niedersachsen nach sieben Ligaspielen ohne Sieg bereits abhaken, doch mit einem Erfolg in Hamburg würden sie bis auf sieben Zähler an die fünftplatzierten Hanseaten heranrücken. Was in 14 Partien bis zum Saisonende durchaus aufzuholen wäre.
Mit Disziplin und einer defensiveren Ausrichtung will der 57-jährige Köstner, der bis vor einer Woche noch das viertklassige Regionalliga-Team der Gäste betreute, die sportliche Talfahrt stoppen, die schon sein erfolgloser Vorgänger Armin Veh nicht beenden konnte. "Wir müssen wieder Boden unter die Füße kriegen", fordert der ebenfalls gerade erst inthronisierte VfL-Manager Dieter Hoeneß. Die Füße am Ball hat mittlerweile schon wieder Ruud van Nistelrooy. Beim vor einer Woche verpflichteten Superstar lassen die muskulären Probleme in der Wade nach, der 33 Jahre alte Niederländer konnte schon wieder mit leichtem Passtraining beginnen. Gegen Wolfsburgsitzt der neue HSV-Hoffnungsträger allerdings noch auf der Tribüne, frühestens am 6. Februar in Köln könnte van Nistelrooy erstmals zum Kader gehören. Trainer Bruno Labbadia weiß nur zu genau, dass Zeitdruck jetzt kontraproduktiv für den Spieler, aber auch für den Verein wäre: "Wir haben Ruud bis 2011 verpflichtet und genauso arbeiten wir auch."
Was aber auch bedeutet: Gegen die "Wölfe" muss neben Petric wieder der schwedische Youngster Marcus Berg (23) ran. Probleme in der Offensive drohen aber auch den Wolfsburgern. Der letztjährige Bundesliga-Torschützenkönig Grafite läuft weiter seiner Form hinterher, wegen des Afrika-Cups fehlen der Algerier Karim Ziani und Topstürmer Obafemi Martins aus Nigeria.