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Anwalt der Spieler
„Kritik nur intern, nicht öffentlich“

VfL: Herrlich ist Anwalt der Spieler
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Der Weg aus dem Keller ist mühsam. Nach dem überraschenden Sieg in Hamburg, musste sich der VfL am Freitag mit einem torlosen Remis gegen Köln zufrieden geben.

Die Art und Weise, wie das Unentschieden zustande gekommen war, erfreute vor allem im Bochumer Lager niemanden. Das war nichts für Fußball-Ästheten, und niemand durfte davon ausgehen, dass Heiko Herrlich die 90 Minuten gefallen hatten. Um so überraschender waren da seine zufriedenen Statements unmittelbar nach dem Abpfiff. Am Tag nach dem Spiel sprach RevierSport mit dem Coach.

Herr Herrlich, wie fällt Ihr Fazit am Tag nach dem Spiel aus?

Das war kein schönes Spiel von beiden Seiten. Das ist vollkommen klar, da brauchen wir nicht lange drum herum reden. Aber ich kann auch nicht nachvollziehen, dass die Kölner uns den Schneid abgekauft hätten. Die Zweikampfstatistik sagt das Gegenteil.


Aber das war doch wirklich fußballerische Magerkost.

Als ich hier angekommen bin, habe ich gehört, dass das Spielerische egal ist, wenn die Mannschaft nur kämpft und Leidenschaft zeigt. Aber das ist eine Lüge. Die Leute, die ins Stadion kommen, wollen auch schönen Fußball sehen. Nicht nur Kampf, sondern auch ein strukturiertes Spiel, in dem wir vernünftig verteidigen und ordentlich nach vorne spielen. Davon war Freitag wenig zu sehen. Daran müssen wir noch arbeiten. Aber das geht nicht von heute auf morgen.

Wie stellen Sie sich das denn vor?

Wir haben in den letzten beiden Spielen gute Ansätze gezeigt. Zum Beispiel am Anfang der zweiten Halbzeit gegen Köln. Aber das ist insgesamt zu wenig. Mein Ziel ist es, vom reinen Kampf wegzukommen. Das reicht mir nicht. Wir wollen auch mal schönen Fußball spielen.

Was haben Sie der Mannschaft am Samstagmorgen gesagt?

Ich habe ihr gezeigt, was sie nicht so gut gemacht hat. Aber auch Szenen, die gut waren. Es ist doch menschlich, dass das Team verunsichert ist. Die Nervosität ist da und ich versuche, sie ihnen zu nehmen.

Bei der Pressekonferenz drängte sich die Frage auf, ob Sie die Mannschaft nicht ein wenig zu sehr in Schutz nehmen. Das waren nach einem solchen Grottenkick doch sehr moderate Töne.

Ich sehe mich als Anwalt meiner Spieler. Ich nehme sie immer dann in Schutz, wenn sie alles getan hat und Leidenschaft an den Tag gelegt hat. Das war am Freitag der Fall. Kritisches bespreche ich grundsätzlich nur intern, nicht öffentlich.

Was hat Sie denn am meisten gewurmt?

Dass wir in zwei Heimspielen hintereinander durch eine Fehlentscheidung um ein Führungstor gebracht wurden. Wer selbst Fußball gespielt hat weiß, wie wichtig ein solches Tor sein kann. Dann muss man mir auch gestatten, meiner Unzufriedenheit darüber freien Lauf zu lassen. Bei Uli Hoeness wäre hier keiner mehr aus dem Stadion herausgekommen.

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