Kurz nach Abpfiff war es für Karsten Hutwelker, sportlicher Leiter und Trainer des Wuppertaler SV, enorm schwierig überhaupt die richtigen Worte für seine Gefühlslage zu finden. „Natürlich ist das beschissen zweiter Sieger zu sein“, sagte der 47-Jährige, dessen Team mit Blick auf Einstellung und Leidenschaft zumindest eine Verlängerung verdient gehabt hätte. „Es war der Wahnsinn, was meine Jungs geleistet haben. Man darf nicht vergessen, gegen wen wir überhaupt gespielt haben.“
Während die jubelnden Uerdinger Fans auf der anderen Seite schon das Pokalfinale in Berlin ankündigten und sämtliche Spieler inklusive Siegershirts die Trophäe in den Himmel streckten, versuchte auch FVN-Chef Wolfgang Jades dem unterlegenen Regionalligisten Mut zuzusprechen. „Das war Werbung für den Niederrheinpokal und daran hat der Wuppertaler SV maßgeblichen Anteil." Nutzen werden diese aufbauenden Worte dem finanziell angeschlagenen Klub aus dem Bergischen Land eher wenig. Die Einnahmen in Höhe von über 100.000 Euro für die DFB-Pokal-Qualifikation hätten dem WSV sicherlich gut zu Gesicht gestanden. Mit „maximalem Respekt“, den Hutwelker seinem Team zollte, soll nun aber das Positive aus dem Pokalfight mit in die neue Saison genommen werden.
Hutwelker hofft auch im neuen Jahr auf Leidenschaft und Kampf
Doch in Wuppertal ist viel passiert. Neben den Abgängen vieler Leistungsträger wie unter anderem Christopher Kramer, Kamil Bednarski oder Jonas Erwig-Drüppel fallen mit Silvio Pagano oder Gaetano Manno zwei weitere Leistungsträger weg, deren starke Leistungen es nun zu kompensieren gilt. Zudem hinterließen die Entlassungen von Sportchef Manuel Bölstler und Ex-Trainer Adrian Alipour genauso ihre Spuren wie die drohende Insolvenz, die durch die Hilfe von Friedhelm Runge wohl vorerst abgewendet werden konnte.
Nach dem gelungenen Klassenerhalt und einem ehrwürdigen Auftritt im Landespokalfinale liegt der Fokus schon jetzt voll und ganz auf der Saison 2019/2020. „Jeder, der es mit uns positiv meint, sieht, dass Mannschaft und Verein leben. Wir haben die Unterstützung verdient. Ich hoffe, dass wir eine konkurrenzfähige und leidenschaftliche Mannschaft auf die Beine stellen können. Aber es wird ein Übergangsjahr, das ist uns bewusst“, analysierte Karsten Hutwelker.
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