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So startet soccerwatch.tv durch

Foto: Kevin Lenk
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Der Streamingdienst soccerwatch.tv möchte den Amateurfußball digitalisieren. Seit 2017 zeigt das Essener Start-Up, das auch mit dem RevierSport kooperiert, Amateurpartien mithilfe eines intelligenten Kamerasystems live im Stream, auf Abruf und Zusammenschnitte von Spiel-Höhepunkten.


Bereits auf 150 Sportanlagen hängen Kameras, überwiegend im Westen Deutschlands. Darauf wollen sich die Verantwortlichen um Geschäftsführer Jan Taube aber nicht ausruhen: Sie stellten am Dienstag zwei Neuerungen vor und luden zur großen Pressekonferenz im zweiten Stock des deutschen Fußballmuseums in Dortmund. Ein Ort mit Symbolcharakter - denn mit seinen neuen Funktionen will das Unternehmen hoch hinaus.

Dabei helfen soll in erster Linie ein neuer Partner, der ordentlich Stahlkraft mitbringt: In den nächsten fünf Jahren kooperiert soccerwatch.tv mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB). „Das ist ein Meilenstein für uns“, sagt Geschäftsführer Jan Taube über die sogenannte Daten- und Reichweitenpartnerschaft. Das bedeutet im Klartext: soccerwatch.tv erhält Daten vom DFB. Statistiken, Spielpläne und Tabellen sind dann auch auf der Webseite des Essener Unternehmens abrufbar. Im Gegenzug wird das Bildmaterial des Essener Unternehmens auf den Portalen des DFB (etwa fussball.de) eingebunden. „Damit sind wir zum verlängerten Videoarm des DFB geworden“, freut sich Taube.


Dazu hat soccerwatch.tv sein Kamerasystem grundlegend überarbeitet. Ein großes Problem bisher: Sobald die Sonne unterging, verschlechterte sich auch die Bildqualität. Dabei stehen abendliche Flutlichtspiele ja oft besonders im Fokus. Doch mit der nächsten Kamerageneration geloben die Unternehmensverantwortlichen „deutlich schärfere“ Aufnahmen sowie eine bessere Klangqualität - für Stadionatmosphäre zuhause am Bildschirm. „Es gibt keine bessere Qualität für vollautomatisiertes Streaming auf dem deutschen Markt“, unterstreicht Geschäftsführer Taube.

Mit seinen neuen Funktionen will soccerwatch.tv nicht nur die Bild-, sondern auch die Spielqualität anheben. Im Frühjahr soll ein Trainertool auf den Markt kommen. „Analysetechniken wie in der Bundesliga“, verspricht Marvin Baudeweg, Leiter des technischen Bereichs. Linien ziehen, Bildausschnitte zeigen, Lauf- und Zweikampfwerte messen: Mit einer breiten Palette an Hilfsmitteln können Trainer ihren Spielern etwaige Fehler aufzeigen, wie man es aus dem Fernsehen kennt.

Diese Form der Kritik werde auch von den Spielern gut aufgenommen, betont Kult-Trainer Georg Mewes, der soccerwatch.tv beim Vertrieb des Analysetools hilft: „Für die Spieler ist es natürlich eine interessante Sache, wenn sie sich selbst beobachten und bewerten können." Einen TV-Raum braucht man für die Anwendung übrigens nicht, der Analyst erhält eine Datenbank zum Speichern der Inhalte, und die entsprechenden Sequenzen können per Mail oder Messenger-App geteilt werden.

Damit macht soccerwatch.tv natürlich auch Profi-Klubs auf sich aufmerksam. Die neue Kamera ist schließlich transportierbar, daher hätten bereits Bundesligisten angefragt, die eine kostengünstige Analyse-Möglichkeit für ihr Trainingslager gesucht haben, so Taube, der das Unternehmen nicht vor dem professionellen Bereich verschließen möchte: „Das ist natürlich ein interessanter Markt. Unser Kerngeschäft soll aber weiter der Amateurbereich von der vierten bis zur untersten Kreisliga bleiben."

Wobei soccerwatch.tv längst andere Sportarten im Blick hat. Beim Eishockey-Erstligisten Düsseldorfer EG beispielsweise hängt bereits eine Kamera in der Trainingshalle, die lernen soll, Eishockey-Spiele aufzuzeichnen. Sportarten wie Handball, American Football oder Basketball sollen zukünftig ebenfalls ins Programm aufgenommen werden. RS

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