Der Vorstand des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 hat einen Tag nach dem Revierderby von Borussia Dortmund (4:2) ein Fan-Plakat verurteilt. Auf einem Spruchband, das dem Fanklub "Hugos" zuzuordnen ist, war zu lesen: "Immer noch 'ne Bombenidee, Freiheit für Sergej W." Sergej W. war wegen des Anschlags auf die BVB-Mannschaft zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Schon während des Hinspiels zeigten die Hugos ein Plakat: "Tod dem BVB! Freiheit für Sergej W.!"
Die Vorstände Alexander Jobst, Peter Peters und Jochen Schneider veröffentlichten auf der Schalker Internetseite einen kurzen Text. Darin heißt es: „Bei der gestrigen Partie zeigten einige wenige Schalker Anhänger ein Plakat, auf dem man sich – wie schon im Hinspiel – über die Sprengstoffattacke auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund im April 2017 lustig machte. Zur Erinnerung: Bei dieser Aktion handelte es sich um einen feigen Mordanschlag auf Menschen, bei dem es nur dank vieler Schutzengel keine Toten gab. Wir sind fassungslos über diese Geschmacklosigkeit und haben uns entsprechend bei der Geschäftsführung des BVB entschuldigt. Zu einem Revierderby gehört Rivalität, aber ebenso Respekt. Wir erwarten, dass solche unwürdigen Verbalattacken künftig unterbleiben. Sie haben keinen Platz beim FC Schalke 04.“
Bartra erschüttert von Schalker Fanplakat
Auch der ehemalige BVB-Profi Marc Bartra, der inzwischen in Sevilla spielt, reagierte. Bartra hatte sich bei dem Anschlag am Arm verletzt. "Nicht zu tolerieren, inakzeptabel und traurig. Ich hoffe die zuständigen Behörden werden angemessen reagieren", twitterte Bartra. "Eine Sache ist die Rivalität im Fußball, eine andere Sache ist, Freiheit für jemanden zu fordern, der mit dem Leben von 28 Menschen gespielt hat."
Auch Schalkes Trainer Huub Stevens hatte sich auf Nachfrage des TV-Senders Sky nach dem Spiel von dem Plakat distanziert. Autor: Andreas Ernst
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