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Schalke verspielt Tabellenführung in der Nachspielzeit

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Fast hätte Schalke in der Bundesliga die Tabellenführung übernommen. Doch das Spiel gegen Aufsteiger Köln endete 1:1.




Schon vor dem Anpfiff elektrisierte die Fans des FC Schalke 04 ein Wort, das sie schon lange nicht mehr benutzt hatten: Spitzenreiter! Durch die günstigen Ergebnisse des Nachmittags kamen die Königsblauen in die Situation, mit einem Sieg gegen den Vorletzten 1. FC Köln die Spitze übernehmen zu können - und bis zur 91. Minute sah es so aus, als würden sie das schaffen. Doch in der Nachspielzeit fiel das Tor zum 1:1-Endstand.

Schalkes Trainer David Wagner hatte seine Startelf auf zwei Positionen verändert: Für Rabbi Matondo und Weston McKennie rückten Daniel Caligiuri und Mark Uth zurück in die Anfangsformation. Der angeschlagene Torwart Alexander Nübel wurde rechtzeitig fit.

Kölns Trainer Achim Beierlorzer reagierte auf den schwachen Saisonstart und zuletzt die 0:4-Pleite gegen Hertha BSC mit umfangreichen Umbauarbeiten: Sechs Spieler mussten auf die Bank, darunter auch prominente Profis wie Anthony Modeste, Jhon Córdoba und der frühere Schalker Marco Höger.

Dass die Kölner mit einer miesen Bilanz von nur einem Sieg aus den ersten Spielen nach Gelsenkirchen kamen, ließen sie sich nicht anmerken. Auch wenn ihnen die Zielstrebigkeit fehlte, suchten sie munter den Weg nach vorne, während die Königsblauen Mühe hatten, ins Spiel zu finden. Die Kölner hatten auch die erste große Chance des Spiels. In der 20. Minute drang Florian Kainz auf der linken Seite bis zur Grundlinie vor und flankte den Ball in die Mitte. Der freistehende Kingsley Schindler köpfte aber genau auf den Körper von Nübel.

Wie ein möglicher Tabellenführer kombinierten die Schalker im 4-4-2-System mit zwei Sechsern nicht - aber einen konzentriert verteidigenden Gegner auszuspielen, zählt ohnehin nicht zu den Stärken dieses Teams. Und so gab es Applaus zunächst nur für Grätschen, gelungene Balleroberungen und Nübels Parade. Nicht nur einmal führte Innenverteidiger Salif Sané den Ball am Fuß, hob die Arme und beschwerte sich über fehlende Anspielstationen. Stürmer Guido Burgstaller hatte in den ersten 30 Minuten nur vier Ballkontakte. Amine Harit, Schalkes Spieler des Monats September, trat kaum in Erscheinung. Nur der engagierte Suat Serdar durchbrach mit kraftvollen Aktionen ein ums andere Mal die offensive Lethargie.

Gefährlich vor das Kölner Tor kamen die Schalker nur nach Standardsituationen - zum Beispiel in der 31. Minute. Daniel Caligiuri flankte den Ball nach einem Freistoß in die Mitte, und Kölns Kapitän Jonas Hector verlängerte ihn an den Pfosten des eigenen Tores - Glück für den FC, der sein offensives Engagement gegen Ende der ersten Hälfte erheblich zurückschraubte. 0:0 stand es zur Pause, ein gerechtes Ergebnis. Nur nach Spitzenfußball sah das ganz selten aus.

S04-Trainer Wagner reagierte auf die müde Vorstellung in der Offensive und brachte Weston McKennie für den schwachen Mark Uth. Harit rückte nun im 4-2-3-1-System ins Zentrum, vor der Pause hatte er über die linke Seite angegriffen. McKennie warf sich in jeden Zweikampf, Harit machte mit Direktpässen das Spiel schnell, die Fans wurden lauter - und Schalke insgesamt dominanter.

Das führte vor 61.883 Zuschauern in der ausverkauften Arena zu einigen Torannäherungen. Den Schuss von Bastian Oczipka aus 25 Metern Entfernung hielt Kölns Torwart Timo Horn fest (52.). Drei Minuten später traf Guido Burgstaller den Ball nach einem Pass von Daniel Caligiuri nicht richtig - vorbei (55.). Nur bei Ecken hatte Schalke diesmal keine Durchschlagskraft.

Im Gegensatz zu den Kölnern, die in der 57. Minute zum ersten Mal in der zweiten Hälfte Schalkes Strafraum erreichten. Kölns Torjäger Simon Terodde stieg nach einer Ecke am höchsten und köpfte den Ball wuchtig aufs Tor. Doch Schalkes Torwart Nübel reagierte prächtig und wehrte ab - es blieb beim 0:0.

Eine Szene, die Wagner erneut an seiner Taktik zweifeln ließ. Er veränderte sie in der 61. Minute erneut: Ahmet Kutucu kam für Caligiuri, das neue System: 4-4-2 mit einer Raute im Mittelfeld. Mit dieser Taktik hatte Schalke in Leipzig 3:1 gewonnen.

Und sie wurde auch am Samstagabend zunächst zur Erfolgstaktik. In der 72. Minute flankte Bastian Oczipka den Ball weit in den Strafraum, am langen Pfosten stand Salif Sané und legte den Ball per Kopf vor, und Suat Serdar - Schalkes bester Feldspieler - vollendete zum 1:0. Eine etwas glückliche Führung, doch die Schalke-Fans drehten jetzt durch.

Es folgte eine wilde, turbulente Schlussphase. Die Schalker verteidigten die Führung engagiert. Amine Harit (75.) und Suat Serdar (83.) vergaben gute Konterchancen, Guido Burgstaller (89., Pfostenschuss) sogar eine sehr gute. Das 2:0 lag in der Luft.

Doch auch die Kölner bekamen noch zwei Chancen. Zunächst scheiterte Anthony Modeste an Teufelskerl Nübel (90.+1), die folgende Ecke verwandelte Jonas Hector per Kopf zum 1:1. Für Schalke hatte das Spiel kein Happy-End.

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