Süßer die Glocken nie klingen? Von wegen! Bei RWE schrillt über die Feiertage eher das Alarmglöckchen. Da werden sich einige ihre Gedanken machen müssen, wie es nach der Winterpause weitergeht. Ein „Augen zu und durch“ kann es bis zum Ende der Rückrunde jedenfalls nicht geben.
Die Unlust greift wie ein Flächenbrand um sich und erwischt mittlerweile Spieler, die sich bislang tapfer dagegen gewehrt haben. Man braucht keine Namen zu nennen, um zu wissen, wer gemeint ist, ein Blick aufs Spielfeld genügt. Spieler, die sich offensichtlich zu schade sind, ihrem Arbeitgeber eine Gegenleistung für guten Lohn anzubieten, wenn das Saisonziel aus den Augen verloren wurde. Spieler, die offensichtlich jeden Tag von ihren Beratern vorgegaukelt bekommen, dass sie für Auftritte in Liga vier eigentlich zu schade sind und sich bei Rot-Weiss nur noch fit und verletzungsfrei für höhere Aufgaben halten.
Bislang scheute sich der RWE-Trainer vor Konsequenzen
Eine Charakterschwäche, über die sich der zukünftige Verein einmal Gedanken machen sollte, denn was passiert mit diesen Spielern, wenn sie wider Erwarten bei ihrem neuen Arbeitgeber doch die Ersatzbank drücken sollten?
Alles nicht die Probleme von RWE, hier muss Trainer Karsten Neitzel in der Rückrunde höllisch aufpassen, dass ihm einige „faule Früchtchen“ nicht den Rest des Erntekorbs verderben. Bislang scheute er sich vor Konsequenzen, aber er wird nicht umhin kommen, den einen oder anderen prominenten Namen auf die Ersatzbank oder gar Tribüne zu verdonnern.
Von einem „kleinen feinen“ Kader sprach der Coach vor der Saison, mit dem er lieber arbeiten wolle, nun rächt sich diese enge Ausrichtung. Adäquates nachzulegen, hat Neitzel nun nicht. Andererseits: Die Fans, die schon jetzt in den sozialen Medien von der „charakterlosesten Mannschaft seit Jahren“ sprechen, ertragen lieber Nachwuchskräfte, die sich ehrlich bemühen. Autor: Ralf Wilhelm