Es war leerer als noch zu Saisonbeginn. 5167 Zuschauer hatten den Weg ins Stadion Essen finden können. Doch erstmals seit langer Zeit erinnerte das Auftreten bei den Rot-Weissen an die starke Phase am Anfang der Spielzeit. Dafür hatte Neitzel an mehreren Stellschrauben gedreht.
So setzte er gegen die Ostwestfalen, die nach der 1:2-Niederlage im DFB-Pokal gegen Bayern München deutschlandweit auf sich aufmerksam machen konnten, auf eine Grundformation im 4-4-2 und auf Enzo Wirtz auf dem Flügel. Der ehemalige Wuppertaler sollte ihm mit einem Doppelpack zum Rückrunden-Auftaktsieg danken. „Wir haben es von der Aufnahme her tiefer gemacht“, erklärt Neitzel. „Die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben war nicht die feine technische Klinge. Wir sind mehr über die Gruppe, über kurze Abstände und das Zweikampfverhalten gekommen. Dinge, die wir brauchen, um die Situation, die wir gerade haben, wieder etwas umzubiegen.“
Pokal und Derby stehen an
Mit Erfolg: „Wir haben uns das erarbeitet. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit richtig reingefightet und gerade aus den Kontersituationen den Ball vernünftig laufen lassen. Trotzdem haben wir einige Dinge, die noch für uns auf dem Platz lagen zu leichtfertig hergeschenkt.“ Alles in allem sei der 2:0-Erfolg - der erste in dieser Saison übrigens gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte - einer, für den sich die Essener nicht entschuldigen bräuchte: „Wir wissen, dass wir besser Fußballspielen können. Wir wissen aber auch, dass wir Ergebnisse brauchen.“
In der Tabelle haben die Bergeborbecker damit zwar keinen Schritt mehr machen können. Den Rückstand auf den Tabellenzweiten, die U23 von Borussia Dortmund, haben sie jedoch auf vier Punkte verkürzen können. In der kommenden Woche geht es jedoch im RevierSport-Niederrheinpokal-Viertelfinale zum Oberligisten Union Nettetal. „Auch dieses Spiel wollen wir erfolgreich gestalten“, kündigt der Essener Fußballlehrer an. In der Liga geht es am ersten Advent zum Derby nach Wuppertal.
Autor: Stefan Loyda