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Löw muss den Umbruch noch konsequenter fortsetzen

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Für die aus der Nations League abgestiegene Nationalmannschaft hat die Zukunft bereits begonnen. Ein Kommentar vor dem Länderspiel am Montag gegen die Niederlande.

Diese verflixte Nations League. Der Titel suggeriert allerhöchsten Wert, allein der Wettbewerbs-Charakter verpflichtet die Teilnehmer zu Ernsthaftigkeit. Genau das war das Problem beim DFB nach der verkorksten Weltmeisterschaft. Niemand sagte: Wir brauchen sofort den für einige altgediente Spieler schmerzhaften Schnitt, wir fordern vom Bundestrainer den radikalen Umbruch ein, wir riskieren den Abstieg aus dieser neuen Nationen­liga. Und Joachim Löw dachte: bloß nicht absteigen, bloß nicht zu viel wagen. Er meinte, trotz der WM-Pleite weiter auf seine Weltmeister von 2014 setzen zu müssen. Erst die demütigende 0:3-Niederlage gegen die Niederlande in Amsterdam zwang ihn zum Umdenken.

Abstieg aus der Nations League eine Chance für Löw

Auf einmal geht es doch. Schon beim 1:2 in Frankreich sahen wir eine verjüngte Mannschaft, die wesentlich frischer und frecher wirkte. Das 3:0 im Testspiel gegen Russland verstärkte diesen Eindruck. Doch am Tag danach verdarben die Niederländer mit dem 2:0 gegen Frankreich den Deutschen die aktuell gute Stimmung. In der Phase des Aufbruchs steigen sie aus der Elitegruppe der Nations League ab.

Dieser weitere Rückschlag bestätigt zwar den kritischen Zustand des deutschen Fußballs im Jahr 2018. Doch dies ist auch die Zeit, in der Misere eine Chance zu sehen. Löw freute sich beim Erfolg gegen Russland darüber, dass endlich wieder entschlossen in die Tiefe gespielt wurde; dass die Offensive durch Geschwindigkeit auffiel; dass sich die jungen Kerle aufdrängten, auch ein erst 19-jähriger wie Kai Havertz.

Inzwischen hat also auch der zu Nibelungentreue neigende Bundestrainer verinnerlicht, was zu tun ist. Der eingeschlagene Weg ist alternativlos, er muss ihn jetzt weitergehen. Mit noch mehr Konsequenz.

RTL-Experte Jens Lehmann warnte Löw vor einem schnellen Umbruch: „Man muss als Trainer aufpassen, dass man die Alten nicht verliert. Sie müssen die Jungen führen.“ Wohin? Ins Verderben? Das Beste wäre, die Jüngeren würden zügig lernen, Verantwortung zu übernehmen. Die Älteren hatten in diesem Jahr genügend Chancen. Was sie daraus gemacht haben, wissen wir.

Autor: Peter Müller

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