Es ist eine bemerkenswerte Nachricht, die Rot-Weiss Essen beim Sponsorenabend am Donnerstag verkündet hat: die strategische Partnerschaft zwischen dem Naketano-Gründer Sascha Peljhan und dem Deutschen Meister von 1955. Für (mindestens) die nächsten beiden Jahre bekommt RWE einen niedrigen siebenstelligen Betrag für Verstärkungen, damit es dann im neunten Anlauf endlich mit einem Angriff auf die 3. Liga funktioniert. Es ist die wohl positivste Meldung aus Essen seit dem Wiederaufstieg in die Regionalliga im Jahr 2011.
Es ist ein wichtiger Schritt nach oben. Aber eben auch noch nicht mehr. Das Mehrgeld, was die Rot-Weissen nun haben, gibt die Möglichkeit, den Kader sowohl in der qualitativen Spitze stärker, als auch in der Breite besser aufzustellen. Allerdings sollte auch jedem Fan klar sein: Kein Aufstieg ist planbar. Dafür gab es in den letzten Jahren unzählige Beispiele. Allen voran Viktoria Köln kann ein Lied davon singen, aber auch der KFC Uerdingen muss nach zuletzt zwei Aufstiegen feststellen, dass ein Mehr an Geld auch sinnvoll investiert werden muss.
Eine erste sinnvolle Investition wäre endlich die Verpflichtung eines neuen Sportdirektors. Dass die Rot-Weissen mit Trainer Karsten Neitzel in diesem Jahr die erfolgreichste Platzierung seit Einführung der Regionalliga West egalisieren können, wird keinen Fan mehr vom Hocker reißen, respektive ins Stadion locken können. Die Sehnsucht nach signifikanten Verstärkungen ist nämlich so groß, dass im Umfeld immer wieder Namen wie Jens Todt, Klaus Allofs oder der gefühlt schon 100 mal dementierte Andreas Rettig ins Gespräch gebracht werden.
Aber wer will es den Fans verdenken? Zu groß ist die Enttäuschung, dass nach dem starken Saisonstart wohl maximal der vierte Platz drin ist. Für einen Aufstieg braucht es aber im Endeffekt auch Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen. Mit dem aktuellen Kern ist schließlich nicht mehr als gehobenes Mittelmaß drin. Das haben dieses und die letzten Jahre schon mehrfach gezeigt.
Autor: Stefan Loyda