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Interview in Spanien
Klare Ansage des RWE-Chefs: "Wir wollen hoch"

RWE-Boss Marcus Uhlig war auch in Spanien viel beschäftigt.
RWE-Boss Marcus Uhlig war auch in Spanien viel beschäftigt. Foto: Wozniak
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Am Sonntag, 17.40 Uhr, startet der rot-weisse Flieger wieder Richtung Heimat. Dann ist das siebentägige Trainingslager von Rot-Weiss Essen in Spanien beendet. Wir haben vor dem Abflug noch mit Marcus Uhlig (47), dem Vorsitzenden des Tabellen-Dritten der Regionalliga West, gesprochen.

Marcus Uhlig, für Sie war es das erste Mal im Ausland mit RWE: Wie bewerten Sie das erste Trainingslager mit Rot-Weiss Essen? Es ist sehr besonders - schön, aber auch stressig. Von allem etwas. Wir merken, dass wir hier unser sportliches Ziel erreichen können. Es wird sehr hart, fokussiert und intensiv gearbeitet. Wir sind hier mit einer sehr großen Gruppe vor Ort. Mannschaft, Vereinsmitarbeiter und Gremien. Wir haben hier die Chance gehabt, mal ohne Tagesdruck operative, strategische und perspektivische Themen durchzusprechen. Das ist auch sehr angenehm. Darüber hinaus sind ja auch viele Sponsoren und Fans mitgefahren.

Stichwort Fans: RWE hat einen Fan- und Sponsorenabend organisiert. Was war die Intention des Treffens? Viele Sponsoren sind natürlich auch Fans. Das hat man am Donnerstagabend gesehen, wenn man mit dabei ist. Genau das wollten wir damit erreichen. Wir wollten hier in Spanien nochmal so einen neuen Geist beschwören, das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Aber auch den Spielern das Gefühl authentisch geben und zeigen, was RWE so besonders macht. Wir haben hier vor Ort ja über 100 RWE-Fans. Das ist schon sensationell.

Und alles andere als selbstverständlich, dass so viele Fans mitreisen, oder? Ja, keine Frage. Hut ab vor diesen Leuten. Es macht mich einfach stolz und glücklich, wenn ich sehe, dass wir hier mit über 100 Rot-Weissen in Spanien sitzen. Gegen Karlsruhe waren ja noch mehr Leute da als gegen Würzburg - Wahnsinn. Schon beim ersten Testspiel gegen Würzburg habe ich mich mit Leuten wie Aues Trainer Dirk Schuster oder Unterhaching-Präsident Manfred Schwabl unterhalten, die mir zu diesen Fans nur gratulieren konnten. Die haben da ganz große Augen gemacht und haben mir gesagt, dass wir aufsteigen müssen und eine große Bereicherung für die 3. Liga wären. Solche Worte machen einen stolz, aber sind auch ein Antrieb dafür, dass man noch härter arbeitet, um die Ziele zu erreichen.


Manfred Schwabl sagt, dass RWE eine Bereicherung für die 3. Liga wäre. Sie erzählen immer davon, dass man alles dafür tue, um die Ziele zu erreichen. Warum sprechen Sie nicht einfach in aller Deutlichkeit den folgenden Satz aus: Wir wollen aufsteigen? Ich weiß doch, wie so ein Satz medial funktioniert und welche Wirkung er hat. Aber es ist doch kein Geheimnis, ich sage es: Wir wollen mit Rot-Weiss Essen hoch! Wir haben Ziele, wir sind Sportler, und natürlich wollen wir hoch. Punkt. Wir wollen in dieser Saison in den beiden Wettbewerben, in denen wir noch vertreten sind, bis zuletzt um etwas spielen. Wenn es uns in dieser Saison dann am Ende gelingen würde aufzusteigen, dann wäre das natürlich die absolute Kirsche auf der Sahnetorte. Gar keine Frage. Aber ich wiederhole noch einmal: Wir wollen zunächst einmal dafür sorgen, dass wir bis zum Schluss um etwas spielen. Was dann daraus wird, werden wir Ende Mai sehen. Da gibt es in der 4. Liga ja auch noch eine Relegation. Deshalb kann man keinen Aufstieg planen

Müssen sich denn die Fans Sorgen machen, wenn ein Aufstieg in den nächsten zwei, drei Jahren nicht klappen sollte? Nein! Unabhängig vom sportlichen Erfolg: Rot-Weiss Essen wird so schnell nicht kaputt zu kriegen sein. Rot-Weiss Essen hat so eine Kraft und so eine Wucht - den Verein wird es noch sehr lange geben. Es gibt aktuell zunächst einmal einen Zweijahres-Plan, der auch etwas mit dem Einstieg von Sascha Peljhan (Naketano-Gründe, Anm. d. Red.) zu tun hat. Sascha hat sich Anfang 2019 mit uns zusammengesetzt und da haben wir uns erst einmal auf zwei Jahre verständigt. Seitdem ist so viel Gutes passiert. Sascha ist so nah an den Verein herangerückt, er hilft uns im operativen Geschäft, er hat so viele gute Ideen in so vielen Projekten. Jetzt haben wir in Spanien auch einige gute Gespräche geführt. Ich kann mir deshalb nicht vorstellen, dass wir uns schnell trennen werden, wenn jetzt dieser Zweijahres-Plan nicht aufgeht. Es gibt jetzt nicht dieses Muss, dass wir in diesem Jahr oder nächste Saison aufsteigen müssen. Das ist nicht der Fall. Aber noch einmal: Wir wollen so schnell wie möglich hoch. Das will jeder im Verein. Das ist unser ambitioniertes Ziel.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss allen voran endlich eine Heimstärke entwickelt werden, oder? Sie scheinen nach Niederlagen an der Hafenstraße oft nicht ansprechbar zu sein - so verärgert wirken sie... Mit unserer Heimbilanz sind wir alle nicht zufrieden. Das war auch eines der Ziele, die wir uns vor der Saison explizit gesteckt haben, die Hafenstraße wieder zu einer Festung zu machen. Dieses Ziel haben wir in der Hinrunde nicht erreicht. Das muss man so sagen. Acht Spiele, drei Heimniederlagen, das ist eine unbefriedigende Bilanz. Explizit das Homberg-Spiel hat uns alle massiv geärgert. Wir haben vorher diese richtig, richtig gute Serie gestartet, umso bitterer war der Jahresabschluss gegen Homberg. Das Homberg-Spiel hat mich angekotzt und hängt uns irgendwo immer noch in den Knochen.


Wie erklären Sie sich diese Heimschwäche? Es gibt dafür nicht die eine Erklärung. Ich vergleiche jetzt mal Rödinghausen, Verl und Rot-Weiss Essen miteinander. Es ist einfach etwas anderes, wenn du als Rot-Weiss Essen irgendwo hin kommst. Es ist für alle das Spiel des Jahres. Es ist immer Pokalspiel-Mentalität für den Gegner - egal, ob an der Hafenstraße oder woanders. Wenn du aber mit dem SC Verl nach Homberg fährst, dann ist es nicht das Spiel des Jahres für den VfB. Gegen uns ist das anders. Unsere Spieler müssen sich da schon mit einer ganz besonderen Drucksituation im Vergleich zu allen anderen Vereinen in dieser Liga auseinandersetzen. Es ist auch immer ein Stück so, dass das Bayern München der Regionalliga kommt. Das ist zwar seit Jahren bekannt, aber das kannst du einfach nicht so auf Knopfdruck ausschalten. Das hat auch etwas mit einer mentalen Robustheit zu tun. Aber da gibt es keinen Schalter zu, dass das auf Anhieb klappt. Wir arbeiten daran, dass die Hafenstraße eine Festung wird. Aber die Spieler haben schon verstanden und verinnerlicht, dass sie hier nicht bei irgendeinem Wald- und Wiesenverein sind, sondern bei Rot-Weiss Essen.

Wird man nach den ersten drei Spielen gegen Köln, Rödinghausen und Oberhausen schon wissen, wohin der Zug in dieser Saison hinfahren wird? Wir kennen den Spielplan und wissen, dass die ersten drei Spiele absolute Kracher-Spiele sind. Wir wollen natürlich auf jeden Fall richtig gut starten. Auch im Blick auf den Spielplan haben wir das Trainingslager in Spanien bezogen. Wir wollen den Spielern in allen Bereichen die bestmöglichen Bedingungen bieten. Ich bin ein positiver Mensch und bin davon überzeugt, dass wir in Köln auf den Punkt genau da sein und erfolgreich sein werden.

Stichwort Trainingslager: Ist das noch einmal zusätzlicher Druck? Bis auf Köln II, Dortmund II und Mönchengladbach II hat kein anderer Klub der Liga ein Trainingslager bezogen... Wir haben immer Druck. Es ist doch so im Fußball: Ob eine Maßnahme, die wir zu treffen haben, erfolgreich war oder nicht, das entscheidet sich immer hinterher im Ergebnis. Wenn wir gut starten, dann war alles richtig. Wenn die Leistungen in den drei Spielen gut ist, aber wir durch Fehlentscheidungen oder durch Pfostenschüsse Pech haben und wenig Punkte holen, dann war alles schlecht. Im Fußball wird fast alles schwarz-weiß bewertet - das gehört aber zum Geschäft dazu.

Unabhängig vom Saisonverlauf: Werden solche Trainingslager bei Rot-Weiss Essen in Zukunft zur Saisonplanung dazu gehören? Man muss ein Stück weit von Jahr zu Jahr schauen. Aber ich halte sehr viel von Sommer- und Winter-Trainingslagern. Das habe ich schon zu meiner Bielefelder Zeit so gehandhabt. Hier geht es darum, dass man an einem anderen Ort zusammenkommt, andere Möglichkeiten hat und nicht abgelenkt ist. Wir werden alles dafür tun, um in beiden Vorbereitungsphasen ein Trainingslager zu organisieren, das so gut ist wie nur möglich.

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3. Liga

Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
2 Preußen Münster 36 18 10 8 66:47 19 64
3 Jahn Regensburg 36 17 11 8 50:40 10 62
4 Rot-Weiss Essen 37 17 7 13 57:50 7 58
5 Dynamo Dresden 36 17 5 14 52:39 13 56
6 Erzgebirge Aue 36 15 11 10 47:45 2 56
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 Preußen Münster 18 11 5 2 36:20 16 38
1 SSV Ulm 1846 18 11 5 2 31:15 16 38
3 Rot-Weiss Essen 19 12 2 5 36:24 12 38
3 Erzgebirge Aue 18 12 2 4 28:16 12 38
5 SpVgg Unterhaching 18 11 3 4 31:17 14 36
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
8 SV Sandhausen 18 5 6 7 21:31 -10 21
9 Arminia Bielefeld 18 5 5 8 21:24 -3 20
10 Rot-Weiss Essen 18 5 5 8 21:26 -5 20
10 FC Ingolstadt 04 18 5 5 8 23:28 -5 20
12 TSV 1860 München 19 5 4 10 16:24 -8 19

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# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1
Cedric Harenbrock

Mittelfeld

8 362 0,2
2 7 381 0,2
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1 5 115 0,4
5 162 0,3
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1
Cedric Harenbrock

Mittelfeld

5 284 0,3
2 4 287 0,3
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
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