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Ex-Schalker Aogo will "erster dunkelhäutiger Sportdirektor" werden

Will sich nicht ausschließlich auf einer erfolgreichen Spieler-Karriere ausruhen: Ex-Schalker Dennis Aogo (links).
Will sich nicht ausschließlich auf einer erfolgreichen Spieler-Karriere ausruhen: Ex-Schalker Dennis Aogo (links). Foto: dpa.
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Erst im August vergangenen Jahres hatte Dennis Aogo seine aktive Karriere beendet. Nun hat der ehemalige Akteur des FC Schalke 04 über seine Zukunftspläne gesprochen und ein großes Ziel formuliert. 

Dennis Aogo hat in seiner Laufbahn eine prominente Vita vorzuweisen. Neben Vereinen wie dem SC Freiburg, dem Hamburger SV und dem VfB Stuttgart hat der 33-Jährige von 2014 bis 2017 auch beim FC Schalke 04 gespielt.

Sein Dasein als Profi hat Aogo seit August des letzten Jahres nun hinter sich gelassen, nachdem er schon im Januar 2020 nach seinem Engagement bei Hannover 96 vereinslos geworden war. Nun hat der ehemalige Linksverteidiger im Interview mit 'Sport1' über seine Zukunft gesprochen und dabei ein persönliches Ziel in den Fokus gerückt.

"Es ist immer cool, einer der Ersten zu sein"

Seit seinem Karriereende ist der frühere deutsche Nationalspieler auch als Experte bei 'Sky' aktiv. "Das macht mir Spaß, aber es gibt ein paar Optionen für die Zukunft", schildert Aogo.

Seine Perspektive sieht der gebürtige Karlsruher durchaus in der Möglichkeit, "der erste dunkelhäutige deutsche Sportdirektor zu werden." Dies hatte Aogo zuletzt schon einmal bei einer Q&A-Runde auf der Social-Media-Plattform Instagram kundgetan.

"Es ist doch immer cool, einer der Ersten zu sein. Der Erste wird immer historisch in Erinnerung bleiben", verweist der Ex-Schalker darauf, dass es noch keinen dunkelhäutigen Sportdirektor im deutschen Profi-Fußballs gegeben hat. Gänzlich festgelegt habe er sich jedoch noch nicht.

Aogo reduziert Zukunftswunsch nicht auf die Hautfarbe

Nachdem Aogo die Vision seiner potenziellen Karriere auf Instagram mitgeteilt hatte, seien nicht nur positive Nachrichten zu ihm gelangt. "Ich wurde gefragt, warum man die Hautfarbe in den Vordergrund stellen muss. Damit wollte ich mich aber nicht in die Opferrolle begeben. In allererster Linie sollte die Qualität entscheiden. Es gibt einfach weniger potenzielle dunkelhäutige Sportdirektoren als weiße", sagt Aogo.

Im Zuge der zuletzt immer prominenter gewordenen gesellschaftlichen Bewegung 'Black Lives Matter' sei Aogo bewusst geworden, "dass man Rassismus von unten heraus bekämpfen muss, indem man Perspektiven und Vorbilder schafft." So würden auch die nächsten Generationen zu selbstbewusstem Handeln inspiriert werden.

Auch Leitbilder außerhalb des Fußballs seien für dieses Bewusstsein wichtig. So bezeichnete Aogo die Wahl von Kamala Harris zur ersten schwarzen Vizepräsidentin der USA als "wichtigen Schritt", den es vermehrt brauche.

Viele Talente für das Business Fußball

Hinsichtlich seiner fachlichen Eignung ist der frühere Außenbahnspieler, der im kommenden Sommer sein Studium des Sportmanagements abschließen will, durchaus überzeugt. "Ich bin jemand, der sich schon immer viel mit dem Unternehmertum beschäftigt hat und unternehmerisches Mindset mitbringt", erläutert der 33-Jährige.

Fußball braucht "rapide Veränderung"

Der Profi-Fußball und sein Unterbau müsse sich in den kommenden zehn Jahren laut Aogo extrem verändern, damit er nicht seinen Status als die populärste Sportart einbüße. "Es ist heutzutage viel schwieriger, junge Menschen für den Fußball zu begeistern", so der ehemalige Schalker. Es seien Überlegungen darüber anzustellen, "dass sich der Fußball neu erfinden" müsse.

Zur Entfremdung trage nach den Aussagen Aogos auch die fehlende Transparenz in der ständigen Diskussion um Gehälter im Profi-Fußball bei.

"Wir dürfen nicht immer über die Spitze des Eisbergs reden. Aufgrund solcher Zahlen hat der Fan gar kein Gespür mehr dafür, was in diesem Sport in der Breite bezahlt wird und dadurch entfernt er sich von der Basis. Wir reden immer nur darüber, was Robert Lewandowski und David Alaba verdienen", so Aogo.

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