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0:3
Die Bayern werden von Gladbach vorgeführt

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Borussia Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking stand immer noch mit verschränkten Armen in seiner Coaching Zone, fast als könne er nicht glauben, was er da gerade sah. Seine Mannschaft führte mit drei Toren Vorsprung beim FC Bayern München. 

Sie kämpfte, kombinierte, lieferte eine denkwürdige Partie und gewann am Ende verdient mit 3:0 (2:0). Die Tore erzielten Alassane Pléa (10.) , Lars Stindl (16.) und Patrick Herrmann (88.). Ein großer Erfolg. Und ein Erfolg, der den Titelkampf der Bundesliga endgültig spannend macht.

Borussia Dortmund thront mit jetzt 17 Punkten an der Tabellenspitze. Es folgt Borussia Mönchengladbach mit 14 Zählern – genauso viele haben auch Werder Bremen und Hertha BSC. Der FC Bayern aber, der hat noch einen Punkt weniger, steht nur auf dem fünften Tabellenplatz. Die Münchener stecken nach dem vierten Pflichtspiel ohne Sieg in der Krise. Es werden ungemütliche Wochen folgen – auch für Trainer Niko Kovac.

Denn die Borussia verließ den Platz als verdienter Sieger. Durch eine denkwürdige Anfangsphase. Durch eine beeindruckende Chancenverwertung. Durch eine Aufstellung, die überraschte.

Das lag an einer Person: Lars Stindl. Klar war, dass der Nationalspieler nach seiner monatelangen Verletzung (Syndesmoseriss) im Kader stehen würde, niemand aber rechnete damit, dass der Fohlen-Kapitän es sogar in die Startelf schaffen würde. Doch er genoss Heckings Vertrauen, sollte im Sturmzentrum den Unterschied ausmachen – genauso wie Pléa (diesmal auf links) und Thorgan Hazard (auf rechts).

Pléa war es, der unter der Woche noch im Interview mit dieser Redaktion erklärte: „Man muss die wenigen Chancen, die man bekommt, nutzen.“ Und bitte: Nach einem eigentlich starken Beginn des FC Bayern war es dann jener Pléa, der aus dem Nichts die Führung erzielte (10.). Erst spielte der Franzose mit Jonas Hofmann einen Doppelpass, dann wackelte er einmal schnell mit der Hüfte, um den Ball anschließend aus gut 18 Metern gefühlvoll in die rechte Ecke zu schlenzen. 1:0. Gladbacher Glückseligkeit.

Wer nun mit wütenden Bayern-Angriffen rechnete, sah nur sechs Minuten später, wie Thiago einen Ball vertändelte, der bei Stindl im Zentrum landete. Ein Haken, ein Schuss: 2:0. Gladbacher Wahnsinn: Die gesamte Ersatzbank sprang auf, die Spieler auf dem Rasen sprangen übereinander und die Fans der Fohlen sangen schon jetzt „Deutscher Meister wird nur der VfL“ - womit sie den Borussia VfL 1900 Mönchengladbach meinten und nicht den VfL Bochum (nur zur Erklärung). Fast hätte Pléa in der 25. Minute sogar das 3:0 erzielt.

Und die Bayern? Die wirkten geschockt. Beim Rekordmeister fehlte Jerome Boateng wegen einer Erkältung, also verteidigten Mats Hummels und Niklas Süle. Im Sturm begann (natürlich) Robert Lewandowski. Auch James Rodriguez, Thomas Müller, Leon Goretzka und Arjen Robben sollten die Gladbacher Abwehr vor Probleme stellen.

Doch das klappte erst nach einer halben Stunde. Da tauchte plötzlich Robben frei vor Yann Sommer auf, aber Gladbachs Torhüter verhinderte den Anschlusstreffer. Kurz danach versuchte sich Hummels mit einer Art Seitfallzieher. Dann war es Lewandowski, der aus gut zehn Metern an Sommer scheiterte (36.). Das war´s. Was dazu führte, dass Müller entnervt den Kopf schüttelte, Goretzka sich bei Hummels beschwerte und Trainer Niko Kovac nur noch auf der Bank hockte. Ach ja, die Fans, die pfiffen.

Kovac brachte zur Halbzeit Serge Gnabry und Franck Ribéry. Müller und Robben durften duschen. Doch die Münchener blieben uninspiriert, reihten Fehlpass an Fehlpass. Was aber auch an disziplinierten Gladbachern lag.

Autor: Marian Laske

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