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Latour bis 2007 ein "Geißbock"

Latour bis 2007 ein "Geißbock"
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Bundesligist 1. FC Köln hat einen neuen Trainer gefunden. Der Schweizer Hanspeter Latour, bisher bei Rekordmeister Grasshopper Zürich unter Vertrag, unterschrieb am Dienstag einen Vertrag bis zum 30. Juni 2007.

Ein unbekannter Eidgenosse soll dem 1. FC Köln zum Klassenerhalt verhelfen. 15 Tage nach der Entlassung von Uwe Rapolder und 24 Stunden nach dem offiziellen Trainingsauftakt am Montag verpflichtete der Bundesligist den Schweizer Hanspeter Latour als neuen Cheftrainer. Latour erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2007.

Der 58-Jährige hat 24 Tage Zeit, den Tabellen-16. auf das erste Rückrunden-Spiel beim FSV Mainz 05 vorzubereiten. Der FC musste für den neuen Mann eine Ablösesumme zahlen, da er bei seinem letzten Klub, dem Schweizer Rekordmeister Grasshopper Zürich, noch einen Vertrag bis zum Sommer hatte.

"Vulkan" will neues Feuer entfachen

Latour gilt in der Schweiz als "Vulkan". So präsentierte sich der gebürtige Berner in seinen ersten Statements. "Ich habe hier nur einen Auftrag: Aus den vorhandenen Qualitäten das Maximum herauszuholen. Bei der Mannschaft ist Qualität vorhanden. Das Feuer muss bei den Spielern neu entfacht werden, es muss nur Holz nachgelegt werden", erklärte der grauhaarige zweifache Familienvater mit starken Schweizer Akzent und verbreitete bei den anwesenden rund 150 Medienvertreter neben einer ordentlichen Lautstärke auch die Aufbruchstimmung, die sich die Verantwortlichen des FC versprochen haben.

Mitte Januar geht der FC in Trainingslager nach Portugal, ob noch neue Spieler verpflichtet werden, kommentierte der Bundesliga-Neuling wie folgt: "Wenn ich mir meinen Vertrag ansehe, müsste der eine oder andere Spieler noch drin sein." Präsident Wolfgang Overath und der neue Manager Michael Meier hatten jedenfalls sichtlichen Spaß an der Präsentation des neuen Mannes, der seinen Co-Trainer Thomas Binggli mitbringt und das krasse Gegenteil seines Landsmannes Marcel Koller und auch seines am 18. Dezember 2005 nach dem 2:3 in Bielefeld entlassenen Vorgängers Uwe Rapolder ist. Der trockene Koller, jetzt beim VfL Bochum, war am 2. November 2003 als Retter verpflichtet worden und nach 23 Spielen, davon nur vier gewonnenen, bei der ersten Amtshandlung von Overath am 14. Juni 2004 wieder entlassen worden.

Meier lobt "kompetenten" Latour

Hanspeter Latour stach gleich 20 Trainer aus, darunter so prominente Namen wie Matthias Sammer, Klaus Toppmöller, Ralf Rangnick oder Walter Schachner. "Ich freue mich auf ein neues Gesicht in der Bundesliga. Es war eine Sachentscheidung, von der wir voll überzeugt sind. Hanspeter Latour ist, wie wir glauben, ein Mann, der kompetent, leidenschaftsvoll, kraftvoll und in der Lage ist, Widerständen entgegenzutreten", sagte FC-Manager Michael Meier, der am 21. Dezember die Nachfolge des zurückgetretenen Managers Andreas Rettig angetreten hatte.

Latour versprühte Lebensfreude und Lebhaftigkeit, die den Kölner Spielern unter dem menschlich problematischen Rapolder gefehlt haben. "Es ist ein absolutes Glück für jeden Menschen, einen solchen Beruf zu haben. Ich werde die Spieler jeden Tag daran erinnern. Ich bin überzeugt, dass es sich um eine leidenschaftliche Truppe mit jungen Spielern handelt", sagte der Fußball-Lehrer und meinte mit Blick auf den Star Lukas Podolski: "Ich bin froh und stolz, einen solchen Spieler in der Mannschaft zu haben."

Latour führte Thun an die Spitze

Latour hat in der Alpenrepublik einen respektablen Ruf. Er gilt als Vater des rasanten Aufstiegs des Provinzklubs FC Thun. Der Vizemeister, der von Latour zwischen 2001 und 2004 trainiert wurde, qualifizierte sich 2005 für die Champions League, belegte dort in der Gruppe B hinter dem FC Arsenal und Ajax Amsterdam den dritten Platz und trifft im UEFA-Cup nun auf den Hamburger SV. Zudem arbeitete Latour mehrere Jahre als Assistent von Christian Gross beim Schweizer Champion FC Basel. Grasshopper Zürich, zuletzt 2003 Schweizer Meister, landete unter Latour auf dem dritten Rang hinter Basel und Thun. Im Kalenderjahr 2005 blieben die Grasshoppers in Heimspielen ungeschlagen.

Latour bringt auf jeden Fall eine Menge Humor mit in das harte Bundesliga-Geschäft, eine Kostprobe gab er davon am Dienstag: "Der 1. FC Köln muss ein verrückter Verein sein, sonst hätten sie nicht nochmal einen Schweizer genommen."

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