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Ultra-Ärger in Italien
Fankarte sorgt für Unmut

Italien: Ultras gehen auf die Barrikaden
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Die geplante Fankarte sorgt bei den italienischen Fans weiter für Unmut. Rund 100 Anhänger von Juventus demonstrierten am Mittwoch vor dem Turiner Rathaus.

Dort beschimpften sie Innenminister Roberto Maroni, der sich stark für Anti-Gewalt-Maßnahmen im italienischen Fußball einsetzt. Die Polizei konnte das Eindringen der Ultras ins Rathaus, in dem sich auch Verbandspräsident Giancarlo Abete befand, nur mühsam verhindern.

In den kommenden Tagen ist auch in Rom eine Demonstration der Ultras geplant. Die römische Polizei gab bekannt, dass ab 2010 alle Tifosi eine Fankarte haben müssen, um Zugang zum Olympiastadion zu bekommen. Generell dürfen ab dem 1. Januar Anhänger in ganz Italien nur dann mit ihrem Team mitfahren, wenn sie eine Fankarte erworben haben. Dadurch sollen Randalierer schneller identifiziert werden. Die Fankarte ist Teil eines Maßnahmenpakets gegen die zunehmende Gewalt im italienischen Fußball und wird sieben Euro kosten.

"Wenn wir an einem Massenevent mit tausenden Zuschauern teilnehmen, wollen wir wissen, wer dabei ist", sagte Abete. Die Ultras kritisieren jedoch, dass eine solche Maßnahme zur Kriminalisierung der Fans führe.

Auch mehrere Klubchefs zeigen sich gegenüber der Fankarte skeptisch. "Sie erinnert an faschistische Methoden. Sie ist eine Maßnahme, die die Freiheit der Fans gefährdet", sagte der Präsident von US Palermo, Maurizio Zamparini. Ähnlicher Ansicht ist Claudio Lotito, Präsident von Lazio Rom: "Die Fankarte soll den Tifosi das Leben erleichtern und sie nicht kriminalisieren."

Der Sportdirektor von AS Bari, Giorgio Perinetti, warnte davor, dass sich immer mehr Fans wegen der strengen Regeln von den Stadien abwenden könnten.

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