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Buch-Tipp: „Football against the Enemy“
Endlich auf Deutsch

Buch-Tipp: „Football against the Enemy“
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Simon Kuper hat mit „Football against the Enemy“ ein sehr gutes Fußballbuch geschrieben, manch überschwänglicher Rezensent schrieb sogar vom „besten aller Zeiten“. Das war 1994.

Nun, nach 15 Jahren, hat sich der Verlag Die Werkstatt einer deutschen Ausgabe angenommen, sie von Kuper überarbeiten lassen und mit dem Zusatz „Oder: Wie ich lernte, Deutschland zu lieben“ (380 Seiten, 16,90 Euro) unterlegt. Schon nach den ersten Seiten fragt man sich, warum dieses Buch den deutschsprachigen Lesern so lange vorenthalten worden ist.

Innerhalb von neun Monaten hat der britische Journalist 22 Länder bereist, um zu erforschen, was den Reiz des Fußballs ausmacht und wie er das Leben in einem Land beeinflusst. Herausgekommen sind 20 unterhaltsame, spannende und auch teils anrührende Geschichten, ob nun aus der Ukraine, Kamerun, Argentinien oder Schottland.

So lernt der Leser, warum die Holländer die Deutschen beim Fußball eine zeitlang mal so richtig gehasst haben und warum sie sich mittlerweile dafür schämen. Und er begegnet dem leidenschaftlichen Hertha-Fan Helmut Klopfleisch, der sich als DDR-Bürger noch nicht einmal von der Stasi die Leidenschaft für den West-Fußball nehmen ließ.

Doch wenn man Klopfleisch Sätze sagen lässt wie: „Blau-Weiß 90 spielt zwar den besseren Fußball, aber die sind eben einfach nicht die Hertha, nicht wahr?“, dann wird einem erst richtig bewusst, wie alt dieses Werk schon ist. Das ändert aber nichts daran, dass man es gelesen haben sollte. Denn diese These sei erlaubt: Wenn die deutsche Übersetzung zeitnäher erschienen wäre, würde man jeden x-beliebigen Fußball-Autor hierzulande womöglich nicht als den „neuen Hornby“, sondern als einen „künftigen Kuper“ preisen.

Simon Kuper Football against the Enemy. Oder: Wie ich lernte, die Deutschen zu lieben Verlag Die Werkstatt ISBN: 3-895-336-432 Broschur, 380 Seiten, 16,90 Euro

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