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Frauen-Endspiel nimmt Abschied von Berlin
"Den nächsten Schritt gehen"

Frauen: Endspiel nimmt Abschied von Berlin
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Abschiedsschmerz und Aufbruchsstimmung: Mit dem Abpfiff des DFB-Pokalfinales zwischen UEFA-Cup-Sieger FCR Duisburg und Turbine Potsdam endet für die Fußball-Frauen am Samstagabend die Berliner Ära. Das 25. Endspiel in der Hauptstadt war vorerst ihr letztes im Olympiastadion.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich im Vorfeld der Frauen-WM 2011 in Deutschland dazu entschlossen, das Finale künftig getrennt vom Männer-Endspiel auszutragen. "Das ist ein Schritt nach vorne für den Frauenfußball. Ich persönlich finde es gut, sich selbstständig zu machen", sagte Duisburgs-Spielführerin Inka Grings. Mangelndes Zuschauerinteresse an einem anderen Spielort befürchtet die Nationalstürmerin nicht: "Ich glaube bedenkenlos daran, dass es nächstes Jahr ein volles Stadion geben wird." Im Rennen um die Ausrichtung für das kommende Jahr befinden sich noch Köln, Leverkusen, Wolfsburg, Gelsenkirchen und Frankfurt/Main. Die Entscheidung über den Austragungsort fällt das DFB-Präsidium am 12. Juni 2009.

"Wir wollen nach 25 Endspielen in Berlin den nächsten Schritt für die Entwicklung des Frauenfußballs gehen", sagt Hannelore Ratzeburg, DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball. "Wir können natürlich nicht erwarten, dass beim ersten eigenständigen Pokalfinale der Frauen gleich 40.000 oder 50.000 Zuschauer kommen", meint Ratzeburg. Das müsse sich erst über Jahre entwickeln. "Wenn das eigenständige Finale jedoch so angenommen wird, wie es sich alle erhoffen, habe ich keine Sorge."

Wolfgang Niersbach (Foto: firo).

Als Anforderung an Städte gilt unter anderem das Interesse des Bewerbers, das Pokalfinale auch über 2010 hinaus auszutragen. Der Standort für die Frauen-Endspiele ab 2011 wird allerdings erst nach der Auswertung des Finals 2010 festgelegt. "Die Zeit ist reif, das Endspiel als eigene Veranstaltung durchzuführen und damit auch im Vorfeld der WM 2011 zusätzliche Aufmerksamkeit für den Frauenfußball zu gewinnen", sagt DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach.

Allerdings ist das Echo zur Standortveränderung nicht nur positiv: "Das Pokalfinale in Berlin ist immer etwas Besonderes. Ich bedauere diese Entscheidung nach wie vor. Wir haben im Sog des Männerfußballs profitiert", meint Potsdams Trainer Bernd Schröder, der noch auf eine Rückkehr hofft: "Nach zwei Jahren muss jeder schreien, dass man nach Berlin zurückkehren soll."

Dagegen hatten sich vor allem die Spielerinnen des 1. FFC Frankfurt für einen Standortwechsel ausgesprochen. Nach ihrem Pokalsieg im vergangenen Jahr gegen den 1.FC Saarbrücken hatten sie die stimmungslose Zuschauerkulisse von 10.000 Besuchern im weiten Rund des Olympiastadions kritisiert. "Bei unserem Spiel saßen wohl noch alle in den warmen Kneipen", meinte Conny Pohlers. Und die damalige Torhüterin Silke Rottenberg stellte fest: "Ich habe das Gefühl, es werden von Jahr zu Jahr weniger Zuschauer."

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