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Handball: Sechs Schiedsrichter im Visier der Ermittler
Dubiose Zahlungen von 152.000 Euro

Handball: Sechs Schiedsrichter im Visier der Ermittler
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Die Manipulationsaffäre um den deutschen Handball-Meister THW Kiel zieht weiter ihre Kreise. Die Kieler Staatsanwaltschaft hat offenbar dubiose Zahlungen in Höhe von 152. 000 Euro entdeckt und ihre Ermittlungen auf sechs osteuropäische Schiedsrichter ausgeweitet.

Unterdessen will die SG Flensburg-Handewitt Bundesliga-Präsident Reiner Witte auf der Mitgliederversammlung am 27. Juni in Dortmund wegen dessen Krisenmanagement stürzen. Drei Europacupspiele sind in das Visier der Ermittlungen geraten. Dabei geht es erneut um das von den polnischen Schiedsrichtern Miroslaw Baum und Marek Goralczyk geleitete Champions-League-Finale 2007 zwischen dem THW und der SG Flensburg-Handewitt.

Die mögliche Manipulation der Begegnung hatte vor einigen Wochen den Skandal ins Rollen gebracht. Außerdem geht es um das letzte Hauptrundenspiel 2008 gegen Ademar Leon und um das Halbfinal-Hinspiel 2008 gegen den FC Barcelona. Gegen Leon leiteten die Slowenen Darko Repensek und Janko Pozeznik die Partie, gegen Barcelona pfiff das ukrainische Duo Walentin Wakula und Alexander Ljudowik.

Im Umfeld der drei Spiele sollen die Ermittler auf Überweisungen und Barabhebungen in Höhe von 152.000 Euro gestoßen sein. Deshalb wurden die Behörden in Polen, Slowenien und der Ukraine um Rechtshilfe gebeten. Dabei geht es um die Sicherung der Bankdokumente der Schiedsrichter, die alle Vorwürfe zurückweisen. Flensburg fordert als vermeintlich geschädigter Klub Konsequenzen - und die sollen auch Bundesliga-Präsident Witte betreffen.

Wie das Nachrichtenmagazin Focus und die Hamburger Morgenpost berichten, soll SG-Geschäftsführer Fynn Holpert demnach alle Vereine der ersten und zweiten Bundesliga schriftlich aufgefordert haben, Witte auf der Mitgliederversammlung abzuberufen. Auch der unter Manipulationsverdacht stehende Uwe Schwenker, Ex-Manager der Kieler, soll seinen Stellvertreter-Posten räumen. Für eine Abberufung ist eine Dreiviertelmehrheit nötig.

Vor allem das Krisenmanagement von Witte wird von den Flensburgern angeprangert. Witte habe sich nach Aufkommen der Vorwürfe voreilig mit der Darstellung von Kiels Manager Schwenker begnügt. Zudem wird Witte Befangenheit wegen dessen Freundschaft zu Schwenker vorgeworfen. In einem weiteren Schreiben an den Deutschen Handball-Bund haben die Flensburger zudem Kritik am DHB und dem europäischen Dachverband EHF geäußert.

"Wir mussten den Eindruck gewinnen, dass die EHF es zurzeit an der erforderlichen Energie bei Klärung, Aufarbeitung und Strategieentwicklung zur Vermeidung der unsportlichen und sogar kriminellen Machenschaften fehlen lässt. Wir möchten vermeiden, dass der Handballsport gesellschaftlich geächtet wird", hieß es darin.

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