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Niebaum will Geschäftsführer bleiben

Niebaum will Geschäftsführer bleiben
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Kampflos gibt sich Borussia Dortmunds Präsident Gerd Niebaum nicht geschlagen. Trotz eines angeblich schon vereinbarten Rücktritts will er vielleicht sogar bis über 2006 hinaus Geschäftsführer der Borussia-GmbH bleiben.

BVB-Präsident Gerd Niebaum denkt gar nicht daran, als Geschäftsführer der Borussia Dortmund GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) abzudanken. "Ich werde meine vertraglichen und satzungsgemäßen Aufgaben bei Borussia Dortmund erfüllen und gemeinsam mit Michael Meier das Konsolidierungskonzept unseres Unternehmens in die Tat umsetzen", erklärte der 55-Jährige am Montag: "Ob und unter welchen Umständen ich über 2006 hinaus zur Verfügung stehe, werde ich zum gegebenen Zeitpunkt in ca. zwei Jahren mit den zuständigen Gremien abstimmen." Der Wirtschaftsjurist reagierte damit auf Veröffentlichungen des Fachblattes kicker und der Süddeutschen Zeitung.

Ominöse "Drei-Punkte-Erklärung"

Der neue Großaktionär des Bundesligisten, Florian Homm, habe sich angeblich eine "Drei-Punkte-Erklärung" von den beiden Geschäftsführern Niebaum und Michael Meier gegenzeichnen lassen. Homm soll seine massive Kapitalbeteiligung in Höhe von 20 Millionen Euro beim BVB an die Bedingung geknüpft haben, dass Niebaum "spätestens im Rahmen der Neuwahl des Präsidiums des BVB im Jahre 2006" sein Amt "zur Verfügung" stellt. Außerdem werde "die Gesellschaft schnellstmöglich einen externen dritten Geschäftsführer für die Bereiche Finanzen und Controlling suchen und einstellen".

Meier hatte gegenüber kicker und SZ die Existenz des Papiers bestätigt, wollte aber keine weitere Stellungnahme abgeben. Es ist aber weiterhin unklar, ob das Papier tatsächlich von Niebaum und Meier abgezeichnet wurde oder nicht; das zweiseitige Schreiben liegt im übrigen beiden Medien vor. Niebaum erklärte am Montag, man habe mit Homm ein konstruktives Gespräch über die Zukunft des BVB geführt. Dabei sei ein vorzeitiger Rücktritt von Niebaum mit keinem Wort behandelt worden.

Homm ließ am Montag über den BVB mitteilen, dass "die Zeichnung von neuen Aktien ohne Bedingung erfolgt ist". Allerdings stellte der Fondsmanager und Neckermann-Erbe klar, dass es Gespräche mit der BVB-Geschäftsführung gegeben habe und dabei viele Themen besprochen wurden, "die die Zukunft der Gesellschaft betreffen". Zudem wies Homm darauf hin, dass er mit seinem Investment "einen finanziellen Erfolg erzielen" wolle.

Bei der Bilanzpressekonferenz am vergangenen Freitag hatte Niebaum einen Verlust für das abgelaufene Geschäftsjahr in Höhe von 67,7 Millionen Euro und Verbindlichkeiten von 118,8 Millionen Euro bekannt gegeben. Die Dortmunder hatten noch am Samstag darauf hingewiesen, dass Niebaum im Rahmen der Bilanzpressekonferenz erklärt habe, den BVB "gemeinsam mit Geschäftsführer Michael Meier auch in schwieriger Zeit weiter zu führen und wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen". Dies würde allerdings einen Rückzug 2006 nicht ausschließen.

Homms Anteile wachsen

Homm soll inzwischen im Besitz von rund 35 Prozent des Aktienkapitals der Schwarz-Gelben sein. Angeblich ließ sich der Fondsmanager und Neckermann-Erbe auch zusichern, dass "die diskutieren Kostenplanungen ohne Erlöse UEFA und Transfers" erstellt werden müssten. Bei der Bilanzpressekonferenz hatte Niebaum dies wie folgt formuliert: Ziel sei es, "mittelfristig die Kostenstrukturen den nationalen Erlöspotenzialen anzupassen und so die Abhängigkeit des Unternehmens von internationalen Wettbewerben zu senken". Dieser Prozess soll etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Am Samstag hatte der börsennotierte Klub einen Bericht des Nachrichtenmagazins Focus dementiert, wonach sich der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Harald Schartau eingemischt und den Rücktritt von Niebaum verlangt habe. Ebenso nicht den Tatsachen entsprechen würden Focus-Spekulationen, dass Niebaum seine hauptamtliche Tätigkeit beim BVB aufgeben und künftig wieder als Notar arbeiten wolle.

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