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Hordel: Trainer May geht nach Differenzen mit der A-Jugend-Abteilung
"Wie Norbert Schramm beim Eiskunstlauf"

Hordel: May geht nach Differenzen mit der A-Jugend-Abteilung
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Dass es an der Hordeler Heide nicht so ruhig zugeht wie anderswo, gilt mittlerweile als ein ungeschriebenes Gesetz in der Bochumer Fußballszene. Das neueste Kapitel hat die Überschrift „Trainer der Senioren geht im Streit“. Der hört auf den Namen Olaf May. „Noch“ muss man sagen.

Im Sommer ist Schluss - betrachtet man allerdings den Scherbenhaufen, der in den letzten Tagen zusammen gekommen ist, scheint sicher, dass sein Engagement an der „Kapskolonie“ aber wohl noch schneller vorbei ist. Grund sind die unüberbrückbaren Differenzen zwischen der sportlichen Leitung der A-Jugend und der ersten Mannschaft.

Trotz einer verheerenden Bilanz am Ende der vergangenen Spielzeit blieb Olaf May dem Absteiger aus der Verbandsliga erhalten. Bedingung: Drei A-Jugendliche ergänzen den dünnen Kader. „Wir galten vor der Saison als Kandidat, der durchgereicht wird. Ich wollte hier mit jungen Leuten aber etwas aufbauen. Ich bin mit der Prämisse angetreten, den Nachwuchs zu integrieren. Bei den finanziellen Verhältnissen in Hordel ist das auch gar nicht anders zu stemmen“, blickt der 41-Jährige zurück. Zu diesen wenig rosigen Bedingungen gesellten sich immer wieder Personalsorgen. „Deshalb war klar, dass es ein Kompromiss zwischen der Seniorenabteilung und der A-Jugend geben muss. Die erste Mannschaft ist und bleibt nun einmal das Aushängeschild eines Vereins.“

Olaf May verlässt die DJK TuS Hordel nicht im Guten (RS-Foto: Redemann).

So gab es die Absprache, dass die erste Mannschaft personelle Unterstützung bekommt, sobald bei der A-Jugend der Klassenerhalt unter Dach und Fach ist. Nach 26 Punkten, so war man sich in der Nachwuchsabteilung sicher, könne nichts mehr anbrennen. Offenbar wollten die Verantwortlichen der A-Jugend um Peter Both (Sportlicher Leiter) und Jens Strohfeld (Trainer) davon aber jetzt nichts mehr wissen.

„Ich bekam auf einmal zu hören ‚Nur damit ihr eine gute Platzierung erreicht, geben wir doch keine Leute ab.‘ Das ist für mich ein ganz klarer Wortbruch. Ich habe keine Lust, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die sich drehen wie Norbert Schramm beim Eiskunstlauf“, echauffiert sich May. Als es von Peter Both laut May noch den Spruch „Spiel doch weiter mit deinem Haufen“ für die erste Mannschaft gab, platzte dem dann endgültig der Kragen: „Mittlerweile ist das doch ein Verein im Verein! Die behaupten allen Ernstes, die Jugendabteilung könne auch alleine existieren. Das ist eine Frechheit, auch gegenüber Heinrich Müntefering, der hier alles aufgebaut hat. Der Verein hat ihm Alles zu verdanken und das gilt auch für die A-Jugend. Die sollen sich alle nicht so wichtig nehmen.“

Dass man May selbst genau das zum Vorwurf machen könnte, weiß auch der Vertriebsleiter eines Entsorgungsbetriebes. „Mich mag auch nicht jeder. Es muss aber noch Spaß machen. Ich will etwas bewegen und vernünftige Arbeit machen.“ Das wird er ab Saisonende woanders als in Hordel versuchen. „Ich fange bei einem A-Kreisligisten an.“

Seinem bisherigen Arbeitgeber blickt May wehmütig hinterher: „Der Verein liegt mir absolut am Herzen. Hier wird gute Arbeit gemacht, auch in der Jugendabteilung, das sage ich ausdrücklich. Ich hoffe, dass die Senioren-Mannschaft so gefestigt ist und sich nicht verunsichern lässt. Wir waren auf einem guten Weg.“

Den muss der Landesligist demnächst ohne May weiter gehen – früher oder später.

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