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BL 7 NR: Marco Scholten schmeißt das Handtuch
"Ich hatte keine Rückendeckung"

BL 7 NR: Marco Scholten schmeißt in Flüren das Handtuch
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Der BSV Grün-Weiß Flüren steht zu Beginn der Rückrundenvorbereitung ohne Trainer da. Nachdem Co-Trainer Dennis Ruff bereits vor zwei Wochen den Verein verlassen hatte, schmiss nun auch Coach Marco Scholten die Brocken hin. Grund dafür soll das Bemühen des Vorstands um einen neuen Linienchef für die kommende Spielzeit sein.

"Das war für mich ein großer Vertrauensbruch und würde allein schon für meinen Rücktritt genügen", erklärt Scholten die Gründe für sein Ausscheiden. Nachdem seine Truppe auf dem Weseler Sportlerball gerade zur Mannschaft des Jahres gewählt wurde, kamen einige Spieler auf ihn zu: "Die haben mir die Story dann erzählt und dabei so konkrete Angaben gemacht, dass ich erstmal baff war. Als mir mein jetziger Co-Trainer auf meine Anfrage dann die Gerüchte auch noch bestätigte, war mein Rücktritt beschlossen."

Die Trainerdiskussion war aber nicht der einzige Grund: "Ich hatte mich ohnehin gequält, denn ich habe eine andere Philosophie und die konnte ich in Flüren nicht verfolgen, weil ich keine Rückendeckung hatte." Die Hinterzimmer-Verhandlungen hinter seinem Rücken seien da nur ein weiterer Beweis: "Der Umgang im Verein hat nicht gestimmt." Ein anderes Beispiel ist da schnell zur Hand: "Ich wollte, nachdem die Hinrunde so gut gelaufen ist, frühstmöglich mit den Planungen für die Rückrunde und die nächste Saison anfangen. Ich hatte immer einen sehr kleinen Kader, da wollte ich die Hallenstadtmeisterschaften nutzen, um erste Kontakte zu knüpfen und Gespräche zu führen."

Der Vorstand sei aber auch auf wiederholte Anfragen seinerseits nicht auf seinen Wunsch eingegangen und habe ihn stattdessen immer wieder vertröstet.

Auch das Auftreten seiner Mannschaft sei ihm das ein oder andere Mal sauer aufgestoßen: "Ich will keine dreckige Wäsche waschen und auch einen möglichst sauberen Schnitt machen, aber wenn mein Co-Trainer oder ich Spieler morgens abholen müssen, weil sie feiern waren und nicht fahren können, dann ist das ein Armutszeugnis für eine Bezirksligamannschaft und definitiv nicht tragbar."

Geschäftsführer Helmut Menke zeigt sich derweil überrascht von den Vorwürfen seines Ex-Coaches: "Dass er zuerst die Presse und dann uns informiert, ist nicht die feine englische Art. Zudem kam sein Rücktritt für uns absolut überraschend." Es habe sich absolut nicht angedeutet, dass Scholten unzufrieden sei. Zudem sind keinerlei Verhandlungen über mögliche neue Kandidaten geführt worden. "Wir hatten außerdem ein Gespräch für diese Woche vereinbart und so eine Unterhaltung hat ja nur Sinn, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen. Und wir haben nun mal so lange zum sondieren der Angebote und des Marktes gebraucht."

Woher die Gerüchte über einen Trainerwechsel kamen, weiß auch Menke nicht genau: "Wir haben, als die Geschichte raus kam, uns die Finger wund telefoniert um zu erfahren, woher diese Spekulationen kommen. Zugegeben hat es natürlich keiner, wir können uns das auch nicht erklären und können diese Trainersuche nur dementieren. Wir haben zu keiner Zeit einen neuen Trainer gesucht!"

Menkes Zusatz: "Doch auf Gerüchte sollte man auch nicht vertrauen. Er hätte uns anrufen können, wir hätten ihm genau das gesagt, dann wäre es vielleicht gar nicht erst so weit gekommen." Allein nach einem neuen Co-Trainer sei ansatzweise gesucht worden: "Da Herr Scholten öfter berufsbedingt nicht anwesend sein konnte, war der Posten des Co-Trainers sehr wichtig für uns und nach dem Abgang von Dennis Ruff zudem unbesetzt."

Heute Abend will sich Scholten von der Mannschaft verabschieden, da will Menke die Gunst der Stunde nutzen und ein klärendes Gespräch führen, auch wenn der Coach selbst einen Rücktritt vom Rücktritt ausschließt: "Ich werde erst einmal Pause machen und vielleicht zur neuen Spielzeit wieder einen Trainerposten übernehmen. Schlechte Arbeit habe ich mir nicht vorzuwerfen."

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