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Abbruch in Stuttgart nach Wurfattacke

Abbruch in Stuttgart nach Wurfattacke
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Beim Stande von 0:2 ist das Pokalspiel zwischen den Stuttgarter Kickers und Hertha BSC abgebrochen worden, nachdem Schiri-Assistent Voss von einem Gegenstand getroffen worden war. Zuvor hatte es zwei Rote Karten gegeben.

Die Zweitrundenpartie zwischen Regionalligist Stuttgarter Kickers und Bundesligist Hertha BSC geht als Skandalspiel in die Annalen des DFB-Pokal ein. Beim Stand von 2:0 für die Gäste wurde die Partie in der 86. Minute von Schiedsrichter Michael Weiner (Giesen) abgebrochen, nachdem kurz zuvor dessen Assistent Kai Voss von einem Gegenstand am Kopf getroffen wurde.

Der Schiedsrichter-Assistent aus Großhansdorf sank nach dieser Attacke aus dem Tribünenbereich zu Boden, wurde einige Zeit behandelt und musste dann in die Kabine geführt werden. Äußere Anzeichen einer schlimmeren Verletzung waren zunächst nicht zu erkennen, Weiner brach die Partie nach diesem schlimmen Zwischenfalls aber sofort ab.

"Das war eine klare Angelegenheit, weil das Wurfgeschoss aus dem Stuttgarter Block kam", ließ Weiner anschließend durch einen Sprecher ausrichten. Weitere Kommentare wollte der FIFA-Referee, der im Hauptberuf Polizist ist, nicht abgeben, da es sich um ein "schwebendes Verfahren handelt". Was Weiner in seinem Zusatzbericht vermerkte, war nach dem Abbruch deshalb nicht zu erfahren.

Kickers droht Aus am grünen Tisch

Am grünen Tisch wird der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zeitnah zu klären haben, wer für diesen Vorfall verantwortlich ist. Gastgeber Stuttgarter Kickers muss aber neben dem voraussehbaren Pokal-Aus auch mit einer empfindlichen Strafe rechnen, da die Hausherren für einen ausreichenden Ordungsdienst verantwortlich sind. Zudem wurde der mutmaßliche Täter, der noch am Abend von der Polizei in Gewahrsam genommen werden konnte, eindeutig als Kickers-Anhänger identifiziert.

Als "Vollidioten" bezeichnete ein entsetzter Ex-DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder den Tatverdächtigen. Kickers-Trainer Robin Dutt war derweil am Boden zerstört: "Das ist für uns eine totale Katastrophe und ein unglaublicher Rückschlag für den Verein."

Götz: "Das ist sehr bedauerlich"

Auch Hertha-Coach Falko Götz war außer sich: "Das ist sehr bedauerlich, was hier passiert ist. Man muss bedenken, dass so ein Geschoss auch einen Spieler hätte treffen können", meinte der Ex-Profi und wünschte dann zunächst mal Voss alles Gute.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Hertha das Achtelfinale bereits dicht vor Augen. Beim Vierten der Regionalliga-Süd, der zuvor den Hamburger SV ausgeschaltet hatte, führten die Hauptstädter nach Treffern des Nigerianers Solomon Okoronkwo (58.) und Yildiray Bastürk (74.) per Handelfmeter scheinbar sicher mit 2:0. Mit zwei Platzverweisen in einer hart geführten Partie hatte Weiner aber schon für reichlich Gesprächsstoff gesorgt.

Rote Karte wegen angeblicher Notbremse

Kurz vor der Pause stellte Weiner den Stuttgarter Außenverteidiger Moritz Steinle wegen einer angeblichen Notbremse gegen Marko Pantelic vom Platz, womit er sich auf den Rängen bereits viele Feinde machte. Denn mit seiner Entscheidung lag der Referee falsch, da Steinle klar erkennbar den Ball gespielt hatte.

Die Kickers hielten auch mit zehn Mann das Spiel offen. Erst der Treffer Okoronkwos brach den Bann für die Berliner, die kurz danach ebenfalls dezimiert wurden. Ellery Cairo sah Rot nach einer Tätlichkeit gegen Mirnes Mesic (63.). Elf Minuten später sorgte Bastürk mit seinem sicher verwandelten Handelfmeter für die vermeintliche Entscheidung, ehe die Tumulte losgingen und es zum Eklat.

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