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UEFA beim Problemfall EURO 2012 unter Druck
Alarmglocken schrillen

UEFA: Beim Problemfall EURO 2012 unter Druck
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Auch wenn sich UEFA-Präsident Michel Platini beim Thema EURO 2012 zugeknöpft gibt: Hinter den Kulissen rauchen die Köpfe. Spätestens seitdem der Vizepräsident des ukrainischen Fußballverbandes, Boris Woskresenskij, Probleme beim Bau des neuen Stadions in Kiew eingeräumt hat und Polens Verbandspräsident Michal Listkiewicz bezweifelt, die Verkehrsinfrastruktur bis 2012 hinreichend verbessert zu bekommen

: Jetzt schrillen bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) die Alarmglocken. Es bleibt allerdings die Frage, wer einspringen kann, sollte die UEFA das Eigentor und die Blamage nicht vermeiden können, eine EM neu vergeben zu müssen. Bislang war das nur beim Weltverband FIFA der Fall, als Mexiko 1986 für das ursprünglich vorgesehene Kolumbien einsprang.

Die UEFA hat Meldungen dementiert, es sei schon bei Spanien vorgefühlt worden. Dennoch verfügt der Ausrichter der WM 1982, der für die EM 2004 den Kürzeren gegen Portugal zog, mit seinen Stadien (Madrid, Barcelona, Sevilla), seinen Autobahnen und bald einem den ICE übertreffenden Hochgeschwindigkeitszug über alle Voraussetzungen, um kurzfristig eine EM zu organisieren.

Deutschland kommt nach der WM 2006 und mit der Frauen-WM 2011 nicht in Frage. Italien schmollt und will nicht Ersatz sein; zudem hat dort die Regierung gewechselt und alle Zusagen von einst müssten neu verhandelt werden. Frankreich will die EM 2016, England die WM 2018. Beide Länder werden sich deshalb nicht in das kurzfristige Abenteuer EM 2012 stürzen.

So denken einige schlaue Köpfe in der UEFA schon das bislang Undenkbare: Eine multi-europäische Europameisterschaft mit Spielen in den verschiedensten Städten des Kontinents: Spiele in Madrid, Mailand, London, Paris, Dortmund, Amsterdam, Moskau, Lissabon, Wien: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt... Spätestens, wenn Platini Anfang Juli von einer Expeditionsreise in die Ukraine und nach Polen zurückkehrt, wird die UEFA sich entscheiden müssen: Notbremse ziehen oder Augen zu und durch? Platini hat die EM in Osteuropa für 2012 nie gewollt. Er favorisierte Italien, wollte 2016 dann nach Russland gehen. Aber das Exekutivkomitee entschied anders.

Es muss daran erinnert werden, dass die EM 2012 gut einen Monat nach der Wahl Platinis zum Präsidenten vergeben wurde. Es ist wohl nicht abwegig zu spekulieren, dass im Exekutiv-Komitee noch einige Mitglieder saßen, die die Niederlage des alten Präsidenten Lennart Johansson nicht verdaut hatten und dem neuen Chef mit der Wahl Polens und der Ukraine Knüppel zwischen die Beine werfen wollten. Offiziell widerspricht Platini natürlich dieser Interpretation. Aber Spannung versprechen die nächsten Wochen im Hinblick auf 2012 auf jeden Fall.

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