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Blatter setzt sich für fairen Wettbewerb ein
"Das europäische System ist ein egoistisches System"

FIFA: Blatter setzt sich für fairen Wettbewerb ein
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FIFA-Präsident Joseph S. Blatter will die EU in Brüssel von seinem 6+5-Konzept überzeugen. Seine Argumente dazu ließ er auf einer Telefonkonferenz vorab verlauten: "Dieses Modell verstößt nicht gegen die Freizügigkeitsbestimmungen der EU. Jeder Verein darf schließlich weiterhin unter Vertrag nehmen, wen er will. Nur auf dem Spielfeld sollten mindestens sechs Spieler stehen, die für die Nationalmannschaft des Verbandes spielberechtigt sind."

Blatter möchte diese Regelung ab 2010 mit vier Spielern einführen um 2012 sein Endziel erreicht zu haben. Auf dem Kongress des Weltverbandes Ende Mai in Sydney will er sich das entsprechende Mandat holen, in diesem Sinne mit Politikern, Ligen und Vereinen verhandeln zu dürfen.

Der FIFA-Präsident sieht in dieser Regelung den einzigen Ausweg, einen fairen Wettbewerb zu erhalten oder wieder zu ihm zurückzufinden: "Das europäische System ist ein egoistisches System. Es heißt Geld statt Wettbewerb. Wenn zwei Drittel einer Liga von vornherein gegen den Abstieg spielen, stimmt etwas nicht mit dem Gleichgewicht. Ich kämpfe gegen die Monopolisierung in den Ligen und Vereinen, ich kämpfe für einen fairen Wettbewerb." Am Beispiel Englands - die englischen Top-Klubs Manchester United und FC Chelsea bestreiten das diesjährige Endspiel der Champions League am 21. Mai in Moskau - machte Blatter klar: "Die Champions League ist die beste Liga der Welt. Aber da teilen sich 32 Vereine Millionen. Die Reichen werden immer reicher." Müssten aber auch diese Mannschaften sechs Spieler aus ihrem Verband einsetzen und nicht nur die Besten der Welt zusammenkaufen, dann gelte: "Die Starken bleiben stark, die Schwachen werden stärker."

Nach einer FIFA-Statistik hätte außer England (60 Prozent ausländischer Spieler) und Deutschland (50 Prozent) kein anderer Verband Probleme, die 6+5-Regelung sukzessive ab 2010 einzuführen. Laut Blatter wäre die 6+5-Regel eine zusätzliche Motivation für Nachwuchsspieler, weil diese verstärkt die Möglichkeit sähen, in die erste Mannschaft zu rücken. Außerdem würden bei dieser Regel die Klubs nicht mehr so viele Ausländer kaufen. Der FIFA-Boss: "Die blieben dann in ihrer Heimat, was der Entwicklung des Fußballs in Afrika, Asien und auch Südamerika dienen würde. Europa darf nicht alles an sich reißen."

Blatter ist optimistisch, auch die Politik mit seinen Argumenten überzeugen zu können: "Entwicklungshilfe kann nicht nur darin bestehen, Geld zu verteilen. Ich erwarte mehr von Europa als nur Mitleid." Allerdings stellte der FIFA-Boss auch klar, dass der Weltverband nie gegen bestehende Gesetze verstoßen werde. Da ist noch viel Überzeugungsarbeit gefragt.

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