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Revision: Nur Juventus steigt in Serie B ab

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Im Zuge des italienischen Manipulationsskandals muss nur Juventus Turin den Gang in die Serie B antreten. Das Sportgericht in Rom entschied, dass Lazio Rom und der AC Florenz weiter in der Serie A antreten dürfen.

Gnade für Lazio Rom, den AC Florenz und AC Mailand, nicht aber für Juventus Turin: Nach vier Tagen Anhörungen und Beratungen in der Berufungsverhandlung bestätigte das italienische Sportgericht am Dienstagabend in Rom zwar den in erster Instanz am 14. Juli verhängten Zwangsabstieg sowie die Aberkennung der Meistertitel 2005 und 2006 für Juventus Turin, hob aber die Zwangsabstiege von Lazio und der Fiorentina wieder auf.

Der maßgeblich in den Manipulationsskandal verwickelte Rekordmeister aus Turin geht allerdings mit einer geringeren Hypothek in die erste Zweitliga-Spielzeit der 109-jährigen Klubgeschichte: Die ursprünglich 30 Minuspunkte zum Saisonbeginn wurden auf 17 reduziert. Lazio muss die kommende Saison der Serie A mit 11 Minuspunkten bestreiten, Florenz gar mit 19. Beiden Klubs wurden aber rückwirkend für die Saison 2005/2006 jeweils 30 Punkte abgezogen.

Milan startet in CL-Qualifikation

Der vom Zwangsabstieg verschonte AC Mailand erfuhr eine bemerkenswerte Reduzierung seiner Punktabzüge für die abgelaufene Saison und ist nun sogar für die Qualifikation zur Champions League berechtigt. Denn mit nur 30 statt bisher 44 Punkten Abzug ist der Klub des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi in der "bereinigten Tabelle" Dritter der Meisterschaft 2005/2006. Dafür muss Milan aber mit 8 Minuspunkten in die kommende Saison starten und erhielt zudem eine Platzsperre von einem Spiel. "Ein ungerechtes Urteil nach einem fragwürdigen Prozess", kommentierte Berlusconi.

Juventus, Florenz und Milan kündigen Einspruch an

Juventus, Florenz und Milan kündigten noch am Abend einen Einspruch gegen das Urteil vor dem regionalen Verwaltungsgericht TAR in Rom an. Damit ist eine Verschiebung des Saisonstarts in der Serie A um mehrere Wochen wahrscheinlich. "Wir können das Urteil nicht akzeptieren. Juve bezahlt zuviel für alle", sagte Juventus-Präsident Giovanni Cobolli Gigli. "Wir werden alle möglichen Wege bestreiten, um dieses Urteil rückgängig zu machen", ergänzte Juve-Anwalt Cesare Zaccone. Der Präsident des AC Florenz will sich ebenfalls gegen das Urteil wehren. "Wir werden weiterkämpfen, bis wir wieder in der Champions League spielen dürfen", sagte Diego Della Valle. Der Klub aus der toskanischen Metropole wurde neben den Punktabzügen mit einer Platzsperre von drei Spielen und 100.000 Euro Geldstrafe belegt.

Bestätigt wurden die fünfjährigen Betätigungsverbote gegen die ehemaligen Juve-Funktionäre Luciano Moggi (Manager) und Antonio Giraudo (Geschäftsführer). Mit einem milderen Urteil kam der frühere Verbandspräsident Franco Carraro davon, dessen Betätigungsverbot (4,5 Jahre) aufgehoben und in eine Geldstrafe in Höhe von 80.000 Euro umgewandelt wurde.

Vor dem Nobelhotel Parco dei Principi herrschte bei der Urteilsverkündung durch Sportgerichts-Präsident Piero Sandulli ein heilloses Chaos. Zahllose Medienvertreter drängten sich vor dem Eingang, hunderte Lazio-Fans skandierten Sprechchöre gegen den ehemaligen Klub-Boss Claudio Lotito. Die US-amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice traf kurz vor der Entscheidung am Parco dei Principi ein und gelangte wegen des Menschenauflaufs nur über einen Seiteneingang zu ihrer Suite. Rice nimmt am Mittwoch an einer Konferenz zur Nahost-Krise teil.

Die Betätigungsverbote für Ex-Ligapräsident Adriano Galliani (neuer Schuldspruch: 9 Monate), den Fiorentina-Boss Diego Della Valle (3 Jahre und neun Monate), Lazio-Chef Claudio Lotito (2 Jahre und sechs Monate) und Schiedsrichter Massimo De Santis (4 Jahre) wurden leicht reduziert.

UEFA verlängert Frist für italienischen Verband

Unterdessen hat die Europäische Fußball-Union UEFA die Frist für den italienischen Verband FIGC zur Meldung der Klubs für die internationalen Wettbewerbe verlängert. Meldeschluss ist damit nicht mehr - wie bislang vorgesehen - Dienstagnacht um 24.00 Uhr, sondern genau einen Tag später.

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