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"Über-Bayern" wollen in Stuttgart wieder siegen
"Wichtiger als Bolton"

"Über-Bayern" wollen in Stuttgart wieder siegen
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Der 13. Spieltag der Bundesliga steht im Zeichen der geographischen und tabellarischen Nachbarschaftsbegegnungen: Im schwäbisch-bayrischen Duell treffen der VfB Stuttgart und Bayern München aufeinander, Schalke 04 empfängt den Hamburger SV. Den vor Wochen so gefeierten "Über-Bayern" droht bei nur zwei Punkten Vorsprung auf den HSV sogar der erstmalige Verlust der Tabellenführung. Den Hanseaten winkt erstmals seit September 1999 wieder der Platz ganz oben.

Die dritte Top-Partie zwischen dem Tabellendritten Werder Bremen und dem Vierten Karlsruher SC steht angesichts der "Meisterparade" in Schwaben und im Kohlenpott etwas im Schatten. Auch die Duelle um den Anschluss an die Spitze zwischen Hertha BSC und Hannover 96 und Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt sowie das emotionale Ostderby zwischen Hansa Rostock und Energie Cottbus versprechen am Samstag Spannung. "Wir haben nur noch zwei Punkte Vorsprung und wollen Meister werden", weiß Bayern-Verteidiger Philipp Lahm, "deshalb ist das Spiel in Stuttgart für uns wichtiger als gegen Bolton." Nur 44 Stunden nach dem 2:2 gegen die Briten im UEFA-Cup müssen die Münchner beim VfB wieder ran. Trainer Ottmar Hitzfeld hatte deshalb seiner Mannschaft schon während der Partie ein Schon- und Rotationsprogramm verordnet, was Boss Karl-Heinz Rummenigge verärgerte, für dicke Luft in der Chefetage der Bayern sorgte und Boltons späten Ausgleich ermöglichte. Die Erinnerung an die 0:2-Niederlage im Daimler-Stadion vom 21. April nagt noch an den Bayern, es war das Ende der eigenen Meisterträume und für die Schwaben ein wichtiger Schritt zum Sensations-Titel. "Stuttgart ist im Aufwind und wir sind in der Bundesliga die Gejagten", begründete Hitzfeld seine Maßnahmen, "wir haben dort noch eine Rechnung offen und wollen gewinnen." Dann müsste man sich auch nicht auf Schützenhilfe von Schalke 04 verlassen, das mit dem HSV die erfolgreichste Mannschaft 2007 zu Gast hat. Die Hamburger haben zudem die letzten drei Partien in der Arena auf Schalke gewonnen, sind seit zwölf Pflichtspielen ungeschlagen und konnten sich als einziges Topteam in dieser Woche regenerieren. "Das ist ein großes Spiel für uns", sagt HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer, "wir werden an unsere Grenzen gehen müssen, um dort zu bestehen." Nach der überzeugenden Leistung beim 0:0 gegen den FC Chelsea haben auch die Schalker wieder Selbstvertrauen getankt. Eine Niederlage gegen den Tabellenzweiten dürfen sie sich keinesfalls erlauben, elf Punkte würde dann bereits der Rückstand auf die Norddeutschen betragen. "Das ist für uns ein richtungsweisendes Spiel", weiß Trainer Mirko Slomka. Manager Andreas Müller erklärte: "Die Bundesliga hat für uns absolute Priorität, wir wollen nächstes Jahr wieder in der Champions League spielen." Die Personalsituation ohne zehn Verletzte ist bei den "Königsblauen" allerdings weiter sehr angespannt. HSV-Coach Huub Stevens, der wie Torwart Frank Rost ein erneutes Wiedersehen beim alten Arbeitgeber feiert, misst dem aber keine Bedeutung bei: "Man hat gegen Chelsea gesehen, dass sie trotz der Ausfälle einen guten Kader haben. Es wird ganz schwer für uns, ich weiß, wie es dort abgehen kann." Von einem Schalker Erfolg könnte nicht nur Bayern profitieren, sondern auch Werder Bremen. Der Tabellendritte liegt in Lauerstellung zwei Zähler hinter dem Nordrivalen, will den schwachen Auftritt in der Champions League bei Lazio Rom (1:2) vergessen machen und ist bislang noch immer zurückgekommen, wenn man es kaum erwartete. Wir treffen auf einen selbstbewussten Gegner, der in der Tabelle Erstaunliches geleistet hat", sagt Trainer Thomas Schaaf, der neben den verletzten Leistungsträgern Boubacar Sanogo, Womé und Torsten Frings möglicherweise auch noch Diego (Bauch-Probleme), Frank Baumann (Nasenbeinbruch) sowie Tim Borowski (Knie) ersetzen muss. Nur eine Partie in der Fremde haben die gut organisierten Aufsteiger bislang verloren, Trainer Eduard Becker aber blockt weiterhin jeden Gedanken an höhere Ziele als den Klassenerhalt ab: "Erst wenn bei den Punkten die vier vorne steht, können wir darüber sprechen."

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