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Eklat in der Bezirksliga: 18 Gelbe Karten und drei Platzverweise zwischen Körne und Preußen Lünen
"Wer bekam eigentlich keine Karte?"

Eklat in der Bezirksliga: 18 Gelbe Karten und drei Platzverweise zwischen Körne und Preußen Lünen
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Das Bezirksliga-Duell am vergangenen Sonntag zwischen dem TuS Körne und Preußen Lünen erinnerte an das Aufeinandertreffen zwischen Portugal und den Niederlanden bei der WM 2006. Schiedsrichter Rosetti verteilte vor einem Jahr Karten im Minutentakt. Die Zahlen vom Sonntag: Gastgeber Körne siegte mit 4:2, es gab eine Rote und zwei Gelb-Rote Karten, sowie weitere 18 Mal (!) den Gelben Karton. Eine ungeheure Kartenflut für das von allen Seiten als "fair" bezeichnete Fußballspiel. RevierSport online wollte es genau wissen und fragte bei Vereinsverantwortlichen und Schiedsrichter Ilhan Erdem nach: [i]Was war da los?[/i]

Ilhan Erdem, Schiedsrichter der Begegnung:

Ich kann gar nicht viel zum Spiel sagen. Ich bin von der ersten bis zur letzten Minute bei meinem Stil geblieben. Es war kein hartes Match und ich pfeife nicht das erste Mal in der Bezirksliga, sondern werde auch in höheren Klassen eingesetzt. Ich habe nach den Regeln gehandelt, wie ich es immer tue und habe den Spielern dies auch immer wieder deutlich klar gemacht. Die Rote Karte war absolut berechtigt, der Spieler von Lünen verhinderte mit der Hand ein Tor. Daraufhin meckerte der Kapitän über den gegebenen Strafstoß und bekommt Gelb. Nach der Verwandlung schlägt er den Ball weg und bekommt Gelb-Rot. Bei der dritten Hinausstellung für den Körner Akteur blockiert dieser bei einem Freistoß das Spiel, indem er sich vor den Ball stellt. Er war schon verwarnt, das ist also eine klare Angelegenheit.

Hermann Lohmann, 1. Vorsitzender des TuS Körne:

Zuallererst war es ein Scheiß-Fußballspiel! Am Ende der Partie stellten wir uns schon die berechtigte Frage: Wer bekam eigentlich keine Karte? Objektiv gesehen hat der Schiedsrichter für beide Seiten die gleichen Sachen abgepfiffen und Gelb gezeigt. Fairerweise muss ich sagen, dass beide Seiten nach ein paar Minuten Bescheid wussten, dass der Schiri sehr kleinlich und etwas ungewöhnlich pfeift. Fast alle Gelben Karten gab es wegen Spielverzögerung oder Ballwegschlagen. Es wurde zum Beispiel ein Kopfballduell abgepfiffen, die beiden Spieler berühren den Ball noch in der Luft und er zückte die Gelbe Karte wegen Verzögerung. Ansonsten war das Spiel sehr fair und absolut keine Knüppelei.

Die Rote und die beiden Gelb-Roten waren nach den Regeln absolut berechtigt. Der Lüner Akteur wehrt den Ball auf der Linie mit beiden Fäusten unter der Latte ab, er verhindert ein klares Tor. Wir haben sicherlich schon wesentlich bessere Schiedsrichter gehabt und sind froh, dass er uns in diesem Jahr nicht mehr pfeift.

Rolf Nehling, Sportlicher Leiter von Preußen Lünen:

Das Match war nicht unfair. Der Schiedsrichter wollte durch eine Gelbe Karte nach wenigen Minuten ein Zeichen setzen und beweisen, wer der Chef auf dem Platz ist. Er hat sich mit dieser Verwarnung unter Zugzwang gesetzt. Von den Zuschauern wird dann natürlich auch Hektik verbreitet. Ich glaube, es gab aber keine einzige Karte wegen eines Fouls oder einer Nickeligkeit. Teilweise war es sehr kurios, da Situationen abgepfiffen wurden, die im Fußball einfach vorkommen. Der Ball geht ins Seitenaus, ein Spieler ruft: "Der ist aus" und er zieht sofort den Karton. Zusätzlich hat der Schiri viel zu viel mit den Spielern diskutiert und so hat sich zu keiner Zeit ein Spielfluß ergeben.

In der Halbzeit haben wir uns vorgenommen, nun ruhiger zu spielen und sich auf den Schiedsrichter einzustellen. Aber ich finde im Fußball kann man die Emotionen nicht total abstellen. Ich habe mich auch schon mit dem Körner Co-Trainer Markus Schmidt ausgetauscht, der sah das genauso. Beschweren können wir uns nur über das erste Tor, das war eine klare Abseitsstellung. Ansonsten waren es für beide Seiten ausgeglichen verteilt. Die Rote Karte kann man geben - die Gelb-Roten waren auch so vertretbar. Aber es gab keine bösen Fouls, die Mannschaften kennen sich untereinander gut und nach dem Spiel haben wir alle zusammen ein Bier getrunken.

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