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Vorbereitung von Langstreckenläufer Jan Fitschen auf die WM
„Wie bitte komme ich zu meinem Hotel?“

Vorbereitung von Langstreckenläufer Jan Fitschen auf die WM
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Normalerweise weiß Jan Fitschen, wo es lang geht. Im Stadion links herum. Und in und um Bochum kennt sich der Läufer vom TV Wattenscheid auch bestens aus. Doch vor Japan bzw. Osaka, dem Austragungsort der Leichtathletik-Weltmeisterschaften (25. August bis 2. September) hat er Respekt. Und deshalb wird jetzt mit Hilfe eines Freundes gelernt. „Ich fange an“, verrät Jan Fitschen, „mir ein paar Sätze einzuprägen – wie zum Beispiel: Ich habe mich beim Joggen verlaufen. Wie bitte komme ich zu meinem Hotel?“Auf den letzten Drücker hat der 10.000 Meter-Europameister in Heusden/Belgien das WM-Ticket gelöst. Jetzt gilt seine volle Konzentration der RAG-DLV-Gala.

Das ist Jan Fitschen:

Jan Fitschen wurde am 02.05.1977 in Nordhorn geboren und hat mit 1,76 Meter und 60 Kilogramm ideale Maße für einen Langstreckenläufer. Er startet für den TV Wattenscheid. Seine größten Erfolge: Pers. Bestleistung: 13:26,68 min (5000 Meter); 28:10,94 min (10.000 Meter); Europameister 2006 (10.000 m); Hallen-Europacup-Sieger 2006; Deutscher Meister 2006, 2005, 2002 und 2001 (5.000 m); Deutscher Meister 2006 und 2005 (10.000 m); Deutscher Hallenmeister 2002 bis 2006; U23-EM-Fünfter 1999

Die RAG-DLV-Gala am 12. August ist der letzte Wettkampf vor der WM - für ihn und alle anderen deutschen Leichtathleten, die in Osaka um Medaillen kämpfen. „Ich freue mich sehr auf die Gala. Im Lohrheidestadion waren schon zwei Mal Deutsche Meisterschaften, da war eine Riesen-Stimmung“. 2002 und 2005 fanden in Wattenscheid die nationalen Titelkämpfe statt. Titelkämpfe, an die Jan Fitschen auch sportlich nur gute Erinnerungen hat: „Beide Male war ich Favorit. Beide Male habe ich mir einen ganz besonderen Stress gemacht bei meinem Heimspiel. Aber beide Male habe ich gewonnen“.

Die 5.000 Meter damals. Bei der RAG-DLV-Gala wird Jan Fitschen die 3.000 Meter in Angriff nehmen. Ein letzter Formtest. Doch die Form - sie stimmt. In Heusden verbesserte er seine 5.000 Meter-Bestleistung um ganze 12 Sekunden, lief so schnell wie seit fünf Jahren kein Deutscher mehr. Und weil er dabei auch zügiger unterwegs war als Bundestrainer Detlef Uhlemann zu seiner Zeit, muss dieser ihm nun ein 30-Liter-Fass Bier schenken. Diese Prämie hatte Uhlemann zumindest ausgelobt.

Läuft in Osaka nur die 5.000 Meter: Jan Fitschen

„Es war ein geniales Rennen“, freut sich Jan Fitschen noch immer über seinen Coup in Belgien. Ganze Hinkelsteine seien ihm vom Herzen gefallen, nachdem er nur schwer in die Saison gekommen war und bis zuletzt um das WM-Ticket zittern musste. Doch jetzt ist der 10.000 Meter-Überraschungs-Sieger der EM in Göteborg wieder oben auf. Bei den Weltmeisterschaften wird er allerdings nicht auf der langen Distanz starten. „Weil ich mich im Winter auf mein Physikstudium konzentriert habe, hatte ich nicht genug Zeit für die hohen Umfänge“, erklärt der 30-Jährige seine Entscheidung für die kürzeren 5.000 Meter. Denn die Umfänge, die vielen vielen Trainings-Kilometer, benötigt man für die lange Strecke – Orientierungssinn und Japanisch-Kenntnisse hin oder her.

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